Das Attentat – Satz 199 – 211

Er würde die Eröffnungsfeier nützen. Vor kurzem war das Gebäude, in dem er arbeitete, renoviert worden. Das wollte die Provinzregierung feiern, in Anwesenheit der Presse und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hartmut hatte keine Gewissensbisse. Je mehr es waren, desto besser.

Er ließ die endlosen Reden im Festsaal über sich ergehen, applaudierte freundlich und nickte Helga zu. Anschließend begaben sich alle in den Weinkeller, um bei Trinken und Essen sich selbst zu feiern, mehr noch die vorgesetzten Behördenvertreter. Feiste Gesichter lachten einander zu, röteten sich allmählich, begannen zu glänzen.

Die Harmonie näherte sich jenem Höhepunkt, an dessen Ende die Beteiligten mit leeren Augen in ihre Dienstwagen oder, so sie noch nicht hoch genug gestiegen waren, in ihre privaten Autos fallen würden. Keine Polizei würde sie daran hindern, das Heim zu erreichen. Alle kannten einander in der Provinz.

Hartmut ging hinauf, ins Freie. Er hatte alles vorbereitet. Helga, die ein feines Gespür hatte und das Schlimmste befürchtete, folgte ihm.

 

Zitat aus:
Ich bin so viele

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