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Bericht 9
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Vom Hochland Richtung Golfküste
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Die ersten militärischen Auseinandersetzungen im
Unabhängigkeitskrieg fanden in Querétaro statt, und seit 1810
passierte hier immer wieder Wichtiges: 1847 war es provisorische
Hauptstadt, 1848 wurde der Vertrag mit den USA unterzeichnet, der den
Verlust der Hälfte des mexikanischen Territoriums besiegelte (Texas,
New Mexico, Arizona, Californien ?), 1917 die neue Verfassung nach der
mexikanischen Revolution proklamiert, 1929 die Vorgängerpartei der
PRI gegründet.
Und 1867 war der Convento de Santa Cruz, ein
ehemaliges Kloster, 2 Monate lang Hauptquartier von Maximilian. Sein
Zimmer war dann auch 2 Tage seine Gefängniszelle, bevor er im Gran
Theatro de la República durch ein Militärgericht zum Tod verurteilt
und am Cerro de las Campanas hingerichtet wurde.
Aber Querétaro ist nicht nur historisch
interessant ...
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Querétaro
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Unser nächstes Ziel nach einer kurzen Busfahrt war
Tula, ein ehemaliges Zentrum der Tolteken, ein Volk, von dem sowohl
die Azteken als auch die Mayas viel übernommen haben. Das Gebiet der
Ruinen war kurios: eingezäunt und abgeschlossen, aber Einheimische
machten uns auf die Lücken im Zaun aufmerksam. Warum das Gebiet im
Gegensatz zu anderen Ausgrabungen so stiefmütterlich behandelt wird,
ist unklar.
Von Tula wollten wir nach El Tajìn nahe der
Golfküste, da es aber keinen direkten Bus gab, mussten wir über den
Nordbahnhof von Mexiko-Stadt fahren. Vom trockenen Hochland kamen wir
hinunter ins tropische Küstengebiet. Ein Problem bei der Busfahrt war
das Datum: Der 12. Dezember ist Mexikos wichtigster religiöser
Feiertag, der Tag der "Virgen (Jungfrau) de Guadalupe",
überall an den zahllosen Altären werden Feiern abgehalten, unsere
Route führte an einer engen Bergstrasse an einem Altar vorbei, was
eine eineinhalbstündige Wartezeit bedeutete.
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Pyramiden
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El Tajìn war das Zentrum der Totonaken, es liegt
sehr schön in einem hügeligen Tropengebiet und ist bekannt wegen der
'Nischen-Pyramide'. Es gab hier einmal 17 Ballspielplätze. Über die
Art des Spieles ist vieles im Ungewissen, man durfte den harten
Kautschuk-Ball jedenfalls nur mit Ellbogen, Hüften, Knien und Rücken
spielen und er durfte nicht auf den Boden aufkommen. Hinterher wurde
ein oder mehr Spieler den Göttern geopfert, bei den Totonaken wurde
er / wurden sie durch Herausschneiden des Herzens getötet, bei den
Mayas durch Köpfen. Unklar ist auch, ob diese Ehre den Siegern oder
den Verlierern gebührte.
Jetzt müssen wir leider aufhören, weil es halb
fünf ist und es um 6 dunkel wird, wir müssen aber noch über eine
Stunde bis zu unserer Hütte an der Rivera Maya in Yukatan gehen. Die
Fortsetzung folgt also demnächst.
Ulla und Christian |
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"Nischen-Pyramide"
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