Seit
die Sozialdemokraten unter Tony Blair regieren, ist alles happy. Der
Premier strahlt alle derart nieder, dass er demnächst sogar unseren
Bundeskanzler vom Podest der Siegeslacher verdrängt. Mit der Wirtschaft
geht es lachend bergauf und die Arbeitslosen werden beständig weniger.
Jüngster Erfolg der Regierung, wie die Tiroler Tageszeitung am 19.
Februar 1998 meldete:
„Obdachloser
als Starmodel
Der
Obdachlose Tom Fleming wurde der neue Star der Londoner Modeszene.
Entdeckt wurde er in einem Obdachlosenheim von Starmodel Saraya Stephen,
die dort ehrenamtlich arbeitete.“
Ist
das nicht wunderbar und nachahmenswert? Warum immer nur magersüchtige
Frauen und stoppelbärtige Jungmänner auf den Laufsteg? Lasst neue
Typen an die Macht! Und Obdachlose haben wir noch nie in Armani
Klamotten gesehen.
So
weit, so gut. Was aber passiert mit den jetzigen Stars? Was tun mit all
den arbeitslosen Schönen? Sollen die alle obdachlos werden?
Warum
nicht? Ich bin sicher, viele Städte werden sich darum reissen, die
Cindys, Naomis und Claudias in ihr Stadtbild zu integrieren. Und die
Einstellung gegenüber Obdachlosen wird bald eine herzliche Dimension
erreichen.
Andererseits
scheinen die Unterschiede zwischen Obdachlosen und Models so groß nicht
zu sein:
Kate
Moss modelte 1998 selten nüchtern
- ebenfalls in der Tiroler Tageszeitung.
|