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Van der Bello, echter Retriever
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Stell dir vor, es sind Wahlen
Österreich befindet sich im Wahlkampf - und
niemand merkt es! Drei Jahre schwarzblaues Chaos mit
Weltuntergang (SPÖ) beziehungsweise enormem Reformschub, der
uns Ansehen in der weiten Welt brachte (ÖVP), locken keinen Hund
hinter dem Ofen hervor. Dabei geben sich die Parteien solche Mühe!
Eine der Regierungsparteien lockt mit dem genialen
Werbespruch "Wer, wenn nicht er", die andere ist der
gleichen Meinung, darf den Einen aber nicht herzeigen und wirbt
zum Ausgleich mit fünf bis sechs anderen Menschen, die niemand kennt.
Die Nr. 1 der Oppositionsparteien schickt
den Genossen Kühlschrank ins Rennen, unterstützt von einem alten
Jungrevoluzzer, der vor Jahrzehnten mit Vorzugsstimmen ins Parlament
kam, weil ihn selbst die eigene Partei nicht mochte. Beide Politiker,
wie sie euphemistisch genannt werden, schwärmen von der guten alten
Zeit, als Kreisky noch den weisen Monarchen gab. Unter dem hätten sie
kein Leiberl gehabt, so gut waren damals die Zeiten! Aber heute
ist eben alles möglich, sogar eine Fortsetzung von Schwarzblau.
Dabei hätten wir einen tollen Kreiskynachfolger,
einen, der mindestens so langsam spricht wie der alte Sonnengott und
fast genauso gescheit ist: van der Bellen!
Sein Name klingt zwar aufs erste fremdartig, aber
bei der berühmten Ausländerfreundlichkeit der ÖsterreicherInnen ist
das einerseits kein Nachteil und andererseits ist der Grüne sowieso
irgendwie auch ein echter Tiroler, denn die heißen neuerdings immer van
irgendwo.
Es gibt nur ein Problem: der Mann ist bei der
falschen Partei. Wäre er ein Genosse Professor, also Mitglied
der SPÖ, ich würde mein Monatsgehalt auf ihn als Kanzler wetten -
und gewinnen. So wette ich bloß darauf, dass die Wahlbeteiligung noch
geringer sein wird als bei den letzten Wahlen. Weil niemand mehr einen
Unterschied erkennen kann zwischen Rot-Schwarz-Grün.
Schlaf begnadet, viel gerühmtes Österreich!
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