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Frohe Ostern, frohe Western!
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Osterfriede - Osterkrieg?
Heute
gibt es die frohe Osterbotschaft: Der Krieg im Irak ist, so glauben es
die USA, vorbei.
Hans der Große, genannt Enzensberger,
erklärt in der FAZ, wie wichtig dieser Krieg war und wie gut es ist,
dass die Amerikaner ihn ohne Eigeninteresse begonnen haben.
Der
Mann, den die Regierung der USA im Irak einsetzen wollen als, ja, als
was eigentlich? Präsident, Verwalter, Diktator? Also jedenfalls:
dieser Mann ist ein waschechter Iraker, der seit 40 Jahren das
Land nicht betreten hat. Zum Ausgleich hat er gute Verbindungen zu
amerikanischen Erdölunternehmen. Aber es ging ja NIE, NIEMALS
um Öl, IMMER um die heiligen Werte der amerikanischen
Demokratie und der amerikanischen Menschenrechte!
Saddam
Hussein wurde bisher nicht gefunden, dieses Schicksal teilt er mit
Osama bin Laden. Und den vielen Massenvernichtungswaffen. Die wurden
bisher auch nicht gefunden, komischerweise auch nicht eingesetzt,
obwohl das doch der Grund war für den Krieg - ach, wir wollen nicht
kleinlich sein. Hauptsache es ist Friede!
Peter
Michael Lingens im Profil ist auch nicht kleinlich und gibt zu, dass
er sich seit 40 Jahren nicht so geirrt hat! Er war gegen diesen Krieg
und ist jetzt ganz begeistert vom amerikanischen Sieg.
Glücklicherweise analysiert er alles von daheim, sonst wäre er nach
dem Irrtum einiger anderer Menschen glatt tot gewesen!
Am 8. April 2003
bombardierten nämlich US-Truppen das Hotel Palestine, in dem sich,
allgemein bekannt, ausländische Reporter befanden. Zwei Journalisten
starben, drei weitere wurden schwer verletzt.
Einige Tage zuvor wurde
das Gebäude des arabischen TV-Senders Al-Dschasira von einer Cruise Missile
zerbombt.
Wenn sich der große
österreichische Kommentator irrt, dann wird sich auch das
amerikanische Heer ab und zu irren können. Oder?
Friedliche Tage
Ihr/euer
Erich Ledersberger
Igls, 21. 4. 2003
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