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Örtliche Musikquelle
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Musik liegt in der Luft!
Und
zwar überall.
Ist
Ihnen schon aufgefallen, dass man nicht mehr in Ruhe aufs Klosett
gehen kann? Jede Toiletteanlage, die auf sich hält, hat heute
Lautsprecher mit permanentem Musikdurchfall. Da wird gejodelt,
geträllert und gequäkt, dass einem Sehnsucht ergreift nach der
guten, alten Zeit, als am stillen Örtchen bloß die
Flatulenzen unbekannter Menschen zu hören waren. Die bemühten sich
wenigstens, ihre Geräusche zu reduzieren, während gegen die jetzige
Klomusik kein Kraut gewachsen ist.
Von
„It’s a rainy day“ auf den Pissoiren bis Beethovens „Ode
an die Freude“ habe ich nahezu alles gehört, was mir auf die Nerven
geht. „An einem Bächlein helle“ fand ich zumindest originell,
aber was, zum Teufel, hat der menschliche Recyclingvorgang mit der „Schicksalssymphonie“
zu tun? Außer Sie leiden unter Verstopfung? Und ehrlich gesagt, unter
solchen Umständen finde ich Haydns „Symphonie
mit dem Paukenschlag“ geeigneter. Aber das ist vielleicht
Geschmackssache - Musik an allen Orten aber ist sicher schlechter
Geschmack!
In
diesem Sinn, liebe Restaurantbesitzerinnen und -besitzer:
Denken macht Spaß!
Ihr/euer Erich Ledersberger
Igls, 17. November 2003
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