Gleichnis
zu Jahresbeginn
Die
Natur. Was für ein schönes Wort, um Lebensverhältnisse als
unveränderbar zu beschreiben!
Es liegt in der Natur des
Menschen, Kriege zu führen.
Die natürliche Rolle der
Frau liegt in der Sorge um die Familie.
Wir wollen natürliche
Lebensmittel essen.
Die Natur schlägt
zurück.
Nein,
das wird kein Artikel zum Thema Naturkatastrophe, das besorgen die
Medien im Übermaß. Ich wundere mich nicht mehr darüber, dass im ORF
ständig von den österreichischen Opfern berichtet wird, als zählte
ein toter Österreicher mehr als ein thailändischer Toter. Und ich
wundere mich nicht darüber, dass die täglich aus Hunger sterbenden
Kinder keine Schlagzeilen wert sind. Wahrscheinlich ist das „natürlich“.
So
natürlich wie der Bericht über die Schweiz:
„Schweizer
Eichhörnchen droht Gefahr aus dem Süden: Im Piemont hat sich das
amerikanische Grauhörnchen rasch verbreitet. ... Das Grauhörnchen
ist den heimischen Nagern überlegen, es ist doppelt so schwer. ...
Den einheimischen Eichhörnchen bliebe nur die Flucht.“
So
ist das mit den Amerikanern auch! Sie verbrauchen die meiste Energie,
werden immer dicker und brauchen immer mehr Futter. Kein Wunder, dass
sie alles unter Kontrolle bringen müssen, was Erdöl und andere
Energiequellen hat.
Aber
wie kamen die amerikanischen Eichhörnchen in die Schweiz? Weil ein
Ehepaar ein Paar Grauhörnchen in einem Garten ausgesetzt hat!
Es war der Mensch und
nicht die Natur.
In
diesem Sinne: Mensch und Natur sind nicht das Gleiche. Auch wenn es
Schnittmengen gibt, wie Mathematiker sagen würden. Es ist Zeit daran
zu denken, dass Natur nicht immer „gut“ ist. Und der Mensch nicht
immer „schlecht“.
Ein gutes Jahr 2005 wünscht
Erich Ledersberger
Igls, 10. Jänner 2005
Lachen macht Spaß!
Denken auch!
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