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Der Splitter
die wöchentliche Kolumne

 

 

Die Peace Box aus der friedlichen Schweiz
Peace Box aus der Schweiz

 

 

From here to eternity

Einer der längsten Zeitabschnitte, die sich der Mensch vorstellen kann, ist die Ewigkeit. Ihr größerer Teil liegt bekanntlich nach dem Tod, deshalb nannte sich die heurige „Messe für das Bestattungswesen“ kurz und prägnant „Eternity 2002“.

Leider konnte ich die Veranstaltung nicht besuchen, aber schon die Zeitungsberichte un1d Homepages über die neuesten Errungenschaften stimmten mich frohgemut. Auch der Tod, genauer: das Begräbnis wird in Zukunft ein echtes Event werden!

Die USA sind uns wieder einmal etliche Schritte voraus. Dort wird nicht nur, sollten die Toten Militärs sein, wild in die Luft geschossen, sondern es steigen etwa bunte Luftballons gen Himmel.

Aber Europa holt auf!

„Die Auseinandersetzung mit Tod und Trauer entwickelt sich zum Trend“ ist auf den Webseiten www.postmortal.de zu lesen. Um diesen Trend zu fördern, gibt es jede Menge neuer Sargmodelle, die immer mehr von den düsteren Farben weggehen und helle, fröhliche bevorzugen. Auch der Liegekomfort wird von Jahr zu Jahr besser. Gleichzeitig ist man bemüht, die Ökologie zu beachten. Bahnbrechend das Schweizer Modell „Peace Box“. Es handelt sich um einen faltbaren Pappsarg, der zu 60 Prozent aus recyceltem Altpapier besteht!

Weitere Vorteile sind das geringe Gewicht, die geringen Schadstoffe und, wie ein Schweizer Amt bestätigt:

"Bei Erdbestattungen haben wir festgestellt, dass sich das Grab in vier bis sechs Wochen bereits stabilisiert hat. Dadurch können definitive Anpflanzungen wesentlich früher erfolgen als bei konventionellen Holzsärgen.“

Sehr interessant auch die Idee, die Asche Verstorbener in Baumwurzeln zu beerdigen. Ein Schweizer - die Schweiz scheint auf dem Gebiet des Bestattungswesens die Avantgarde zu sein - bietet diese Art der Bestattung auf seinem „Friedwald“ an.

Vieles mehr gäbe es zu berichten, aber ich mache nun lieber Schluss. Das hier ist ja nur ein Splitter der Wirklichkeit, darum sollen Sie keine Ewigkeit brauchen, um den Text zu lesen.

Schönen Tag noch,
Ihr/euer
Erich Ledersberger

Igls, Tirol am 14. Oktober 2002

 

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