Wie friedlich die Welt nun ist!
Weihnachtszeit!
Christ ist geboren und hat den Menschen seine obersten Gebote
gebracht:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Mehr noch:
Du sollst deine Feinde lieben.
Wenn wir von ein paar Morden - zwei Drittel bleiben ohnedies
sozusagen „in der Familie“ - und anderen kleinen
Gewalttätigkeiten einmal absehen, herrschen endlich überall Friede,
Glück und Liebe.
Liebe zwischen allen Menschen, gleichgültig ob Einheimische
oder Fremde, ob Frau oder Mann, ob reich oder arm. Und Liebe an allen
Orten, vom Kaufhaus bis in die Toiletteanlagen:
Stille Nacht, heilige Nacht.
Am 24. Dezember umarmen sich die Menschen unter grünen
Tannen und Fichten, singen gemeinsam Lieder, herzen und küssen sich,
ja an manchen Orten betet man in eigenen, heiligen Räumen für
Frieden und Glück.
Wie erlösend und befreiend es ist, diese heiligen
Tage den christlichen Werten zu widmen!
Denn bald ist die heilige Zeit wieder vorbei und wir müssen uns
dem normalen Alltag widmen:
Die Faust geballt, die Messer bereit und das Mobbing geht weiter.
Kampf jeder gegen jeden!
Raus mit den Ausländern!
Nieder mit den Schurkenstaaten!
Schmarotzer raus aus unseren Parkanlagen!
Meine Pfründe gehören mir!
Und wie die Regeln alle heißen, die Menschen sich gegeben haben.
Echt grauslich!
Da tut es einfach gut, ein paar Tage sich zu erholen und zu
stärken für den Kampf in der natürlichen Welt, wo der Stärkere
siegt.
Fröhliche Weihnachten!
Und ein erfolgreiches Jahr 2003!