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Der Splitter
die wöchentliche Kolumne

 

 

Ein Erfolg der EDV in Zusammenarbeit mit der Genindustrie!
Exklusiv! Das erste Foto der genialen Zusammenarbeit von EDV- und Genindustrie. Der ausgeprägte Zeigefinger Eins weist bereits auf den zukünftigen Beruf des Schülers hin: er wird Lehrer! 

 

 

E-Learning triumphiert!

Nach einigen Rückschlägen im Bereich der E-Industrie (Elektronische Industrie) gelang nun ein großer Wurf. Bekanntlich hatte Josuah Angrist vom MIT (Massachusetts Institut for Technology) nachgewiesen, dass Computer in Schulklassen nichts bringen, wenn man von einem sinkenden Niveau in Mathematik absieht. Diese Aussage konnten selbst glühende E-Fans nicht als Erfolg verkaufen und so blieb nichts übrig, als die wissenschaftlichen Erkenntnisse einfach zu verschweigen.

Die fortschrittlichen Kräfte ruhten allerdings nicht, sondern vertrauten auf die Synergieeffekte mit anderen Industrien, um den Nürnberger E-Trichter endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Der bekannte und beliebte Schulversuch „Schreiben lernen mit dem 10-Finger-System“ einer ersten Volksschulklasse bot sich als Experimentierfeld nahezu von selbst an. Die kleinen Menschlein hatten schließlich nicht nur das Problem, dass sie aus Zeitmangel keinen Buchstaben mit einem einfachen Bleistift malen konnten, sondern scheiterten auch an der Tastatur, dem bekannten Keyboard, das es leider nur für erwachsene Hände gibt.

Wo ein durch die Technik verursachtes Problem ist, dort stehen sofort Techniker bereit, es zu lösen. Schließlich gilt auch für die EDV das bekannte Prinzip von Karl Kraus, das analog lautet:
„Die Technik hält sich für die Lösung jener Krankheit, die sie selbst ist.“

Wenn der Mensch seinen Maschinen nicht mehr genügt, muss er ihnen angepasst werden. Siehe dazu auch, um einen weiteren Literaturtipp los zu werden, „Der antiquierte Mensch“ von Günther Anders.

Nicht die Tastatur ist zu groß, schloss die E-Industrie messerscharf, sondern die Hände der wissbegierigen Volksschüler sind zu klein. Einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Genindustrie stand nichts mehr im Wege und so kam es, wie es kommen musste:

Die ersten Kinder mit 7-fingerigen Händen wurden produziert! Sie können fast alle Buchstaben erreichen und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis die Entwicklung von 16-fingerigen Händen abgeschlossen ist. Dann ist jeder Finger für einen Buchstaben bzw. ein Zeichen zuständig und es gibt keine Probleme mehr für flottes Schreiben im Kindergarten.

Vorläufig trübt nur ein kleines Problem den weiteren Erfolg der Technik: 70 Prozent der Kleinen bekommen einen unauflösbaren Knoten in ihre Fingerchen, wenn sie „Mama“ schreiben müssen. An der Lösung wird weiter intensiv gearbeitet, schlimmstenfalls muss das Wort aus dem Lehrplan gestrichen werden.

Schöne Woche

Ihr/euer Erich Ledersberger
Igls, 16. Juni 2003

P.S.: Sollte jemand unter Ihnen sein, die/der gemobbt wird - es gibt gute Nachrichten! Laut einer Umfrage werden kreative, selbstbewusste Menschen gemobbt, die eine eigene Meinung haben. Na dann!


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