Grasser = gemeinnützig
3. Welt = steuerpflichtig
Die
Leserinnen und Leser von Kakanien wussten es, bevor Profil dem Thema
eine Titelstory widmete: Lügen ist normal! (Siehe
Splitter Nr. 41)
Das
soll allerdings kein Freibrief sein für die bewusste Lüge, die
anderen Menschen schadet. Meinen zumindest die PhilosophInnen. Das
ehrt sie, ändert aber nichts daran, dass PolitikerInnen immer
behaupten werden, ihre Lügen seien zum Wohl der Gesellschaft. Selbst
wenn sie Demokratie mit Monarchie verwechseln.
Trotzdem
wünschen sich viele, dass Gesetze beispielsweise für alle gleich
gültig sind und nicht manchen gleichgültig.
Otto
Tausig, Schauspieler, machte das Gleiche wie der schöne
österreichische Finanzminister: Der pensionierte
Burgtheaterschauspieler spendete seine Honorare dem
Entwicklungshilfeklub. Den gibt es seit vielen Jahren, zum Unterschied
von der Privatstiftung des Ministers, die sich im Gründungsstadium
befindet.
Seltsamerweise
muss Herr Grasser keine Steuer von seinen Honoraren zahlen,
Herr Tausig aber schon!
Dabei
weiß man, dass der Entwicklungshilfeklub Projekte in den
Entwicklungsländern unterstützt, wohingegen die Stiftung des Herrn
Grassers noch nicht einmal aktiv geworden ist, weil es sie per Gesetz
gar nicht gibt.
Anscheinend
gilt in Österreich noch immer der römische Spruch: „Was dem
Jupiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh nicht erlaubt.“ (Für
Gebildete: „Quod licet Iovi, non licet bovi.“)
Wann
entwickelt sich dieses Land endlich vom Absolutismus zur Demokratie?
Wenn Sie die Antwort
wissen, informieren Sie mich!
Ihr/euer Erich Ledersberger
Igls, 15. September 2003
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