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Der Splitter
die wöchentliche Kolumne

 

 

Die Zukunft ist ...
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1 Jahr Splitter

Werte Leserinnen und Leser dieser Seiten: Sie halten den 52. Splitter in Händen, wenn wir eine Zeitung wären. Da dem nicht so ist, sehen Sie ihn bloß vor sich und sind verwundert. So schnell geht ein Jahr vorbei!

Zu Ihrem Trost: Nicht nur die Hölle sind immer die Anderen, wie Sartre schrieb, es sind auch immer die Anderen, die alt werden. Deshalb ist das Jahr zwar schnell vergangen, aber nicht für uns. Wir sind so jung, wie wir uns fühlen. Also ziemlich alt, schließlich haben wir eine Regierung, die nicht nur sich selbst so aussehen lässt, sondern vor allem ihre WählerInnen.

52 Splitter dokumentieren auch die politischen Geschehnisse in unserem Kakanien, dem greisen Land, um Schnitzler ein wenig zu korrigieren.

Genug der bildungsbürgerlichen Zitate, zurück in die reale Welt.

Es war einmal ein schöner Mann, der wurde Protokollchef eines Länderfürsten im Süden. Der gute Mann war jung, so etwa 25 Jahre und in diesem Alter, noch dazu als gelernter Koch, passiert es häufig, dass Mann gesehen und zum Protokollchef ernannt wird. 

Der Mann war von seinem Chef daraufhin so angetan, dass er ihm eine Restaurantrechnung in der Höhe von € 2.600.- bezahlte. So ein Verhalten wünschen sich viele Arbeitgeber, deshalb sollte der Protokollchef eigentlich als Vorzeigeangestellter herumgereicht werden.

Was aber geschah stattdessen?

Er wurde vom Staatsanwalt verfolgt, weil die Rechnung seltsamerweise auch in der Buchhaltung seines Fürsten, eigentlich dessen Landes, aufschien. Falsche Zeugenaussage wurde ihm vorgeworfen. Ein Affront!

Gottseidank gab es da noch einen Minister, der früher einmal Anwalt der Partei des Landesfürsten war und der jetzt für Gerechtigkeit zuständig war. Dieser verwarf die Anklage, weil der arme Koch nicht über seine Rechte aufgeklärt worden ist. Zwar wollte noch ein Hartnäckiger bei der Anklage bleiben, aber man kennt ja die Richter und Staatsanwälte: lauter Kommunisten und Sozialisten, wie im noch südlicheren Italien. Der Minister für Gerechtigkeit kannte keine Gnade und verbot jegliche Verfolgung.

Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben Fürst und Koch und Minister zufrieden weiter.

Schöne Grüße aus Igls, Tirol
Ihr/euer Erich Ledersberger
Igls, 9. Oktober 2003


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