Das Schlimmste am Urlaub sind die Fotos!
Beim Betrachten wird nicht nur klar, dass die
geruhsamen Tage vorbei sind, sondern es stellt sich vehement das Archivierungsproblem
und wer das Ganze je betrachten soll.
In der alten Zeit, die bekanntlich immer gut war,
kosteten die Filme noch so viel, dass der Finger am Abzug zögerte.
Man überlegte, ob das Motiv passte, dachte für einige Sekunden ein
wenig nach, ob sich das Bild lohnt.
In der digitalisierten Welt entfällt auch
dieser Denkprozess.
Speicherplatz ist billig und auf einer digitalen
Speicherkarte ist Platz für einige hundert Fotos. Diese werden
auf den Computer gespeichert und/oder auf CD.
Eine CD wiederum bietet Platz für etwa 1.200
Fotos und wird im Fotohandel um 1 € angeboten. Dort gibt es auch
kleine Täschchen, in die zwischen 25 und 50 CD’s passen und schon
hat der moderne Mensch die Möglichkeit, beim nächsten Besuch schnell
mal 60.000 Fotos mitzubringen. Das werden gemütliche Abende, dagegen
ist der alte Diavortrag ein echter Actionknüller.
Zusätzlich bieten diverse Provider die
Möglichkeit, gratis Fotos ins weite www-Land zu stellen, damit man
auch in Timbuktu sehen kann, wie Greti und Pleti, Hinz und Kunz
unscharf vorm Eifelturm stehen und breit in die Kamera grinsen.
Damit nicht genug, können Fotos endlich von Handy
zu Handy übertragen werden, ein Fortschritt, wie ihn sich größer
und bedeutsamer kein Freiherr von Münchhausen und kein Till
Eulenspiegel hätten ausdenken können.
So stehen und sitzen wir vor der Fülle unserer
Fotos, ratlos, was mit ihnen zu tun sei und sehnen uns nach einem
Gebot, das so ähnlich lauten sollte wie:
Du sollst dir kein Foto machen!