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Der Splitter
die wöchentliche Kolumne

 

 

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Land der Opfer

Gestern also Palmsonntag.
Der Einzug Jesu in Jerusalem.
Das letzte Abendmahl.
Jesus, Lamm Gottes, stirbt am Kreuz.
Und steht wieder auf.

Die Karwoche zählt zu den höchsten Feiertagen der katholischen Kirche.

Woher der Name „Ostern“ kommt, ist umstritten. Vielleicht von der alten germanischen Frühlingsgöttin Ostera, deren Symbol der Hase war. Das würde den eierbringenden Osterhasen wenigstens einigermaßen erklären.

Klar ist, dass Jesus sich für alle Menschen dieser Welt opferte.

Und da passte die Nachricht am Palmsonntag gut:
Landesrat Paierl opferte sich für die Partei.

In der Steiermark beschimpfen einander seit Monaten zwei ehemals gute Freunde. Sie gehören beide der konservativen Partei an. Beim Streit geht es um Geldverschwendung, hinterhältige Netzwerke, Freimaurer und weitere Vorwürfe, wie sie in jeder primitiven Soap-Opera vorkommen.

Die Kontrahenten Paierl und Hirschmann (vergessen Sie die Namen, sie sind Schall und Rauch und nächste Woche durch andere ersetzbar) schenkten sich und einander nichts, außer der Verantwortung. Die ist hierzulande immer geschenkt.

Aber jeder Kämpfer für die Gerechtigkeit oder den eigenen Vorteil hat auch einen Chef - in diesem Fall gar eine ChefIN! - und die muss irgendwann auch einmal etwas sagen. Und weil wir gerade von Österreich schreiben, ist die Chefin natürlich katholisch und sie sagte daher:

„Landesrat Paierl brachte der Partei ein Opfer.“
Ein Jesus Christus der steirischen ÖVP sozusagen.

Wir verneigen uns vor so viel Nächstenliebe.

Wer aber, zum Teufel, spielt hier den Pontius Pilatus?

Das fragt sich
Ihr/euer
Erich Ledersberger
Igls, 5. April 2004

P.S.: Das hübsche Schild wurde in Innsbruck fotografiert. Es hängt in aller Unschuld in der Stadtmitte. Und nicht alle finden es lustig.

Lachen macht Spaß!
D
enken macht Spaß!


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