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Der Splitter
die wöchentliche Kolumne

 

 

Hinauf, zum heiligen Wachstum!
Höher, weiter, mehr

 

 

Das heilige Wachstum

Heute feiern die christlichen Gläubigen wieder einmal - und wieder vergebens – die Erleuchtung. Vor vielen Jahrhunderten überkam die Apostel ja die Flamme des Heiligen Geistes und die Betroffenen waren forthin völlig von den Socken, weil von der Flamme des Geistes beseelt.

Ein paar Jahrhunderte danach muss objektiv festgestellt werden: viel mehr Menschen als die 12 Apostel hat der Heilige Geist leider nicht erreicht. Wer eine ganz normale Zeitung aufschlägt, kann darin täglich Beweise dafür finden, dass die Dummheit exponentiell höher expandiert als die Vernunft.

Nehmen wir den Wirtschaftsteil, einen Bereich, in dem sich die Dummheit seit Jahrhunderten als wissenschaftlich logische Konsequenz tarnt. 

Die Wirtschaft sind wir alle, heißt es dort beruhigend und Karriere ist mit Lehre genauso möglich wie mit reichen Eltern.

Natürlich ist das reiner Quatsch und weder bin ich die Wirtschaft, noch machen Lehrlinge Karriere. Unsere Wirtschaft ist nämlich, vereinfacht ausgedrückt, darauf angewiesen, dass viele Menschen eben KEINE Karriere machen.

Oder kann sich jemand eine Welt vorstellen, in der alle fleißigen Menschen eine Karriere machen? 

Denken wir uns diese Annahme erleuchtet durch:
Wenn wir davon ausgehen, dass 50 Prozent der Menschen fleißig sind – ohnehin eine krasse Untertreibung – würde das bedeuten, dass zum Beispiel 500 Millionen Chinesen und 4 Millionen Österreicher so viel Geld haben, dass sie sich je ein Haus, zwei Autos und ein Ferienwohnung kaufen. 

Also 1 Milliarde und 8 Millionen zusätzliche Autos, 504 Millionen Ferienhäuser und eben so viele Wohnungen. Dabei haben wir auf die Inder und Brasilianer vergessen und die Schwarzen in Afrika sowieso.

Wo sollen all diese Autos Platz haben?
Wo die Wohnungen?
Wo kommt das Öl für Heizung und Benzin her?

Und dennoch reden unsere PolitikerInnen und sonstigen Wirtschaftsmenschen von Wachstum, das die Arbeitsplätze sichert. 

Der Heilige Geist ist an ihnen offensichtlich spurlos vorüber gegangen,
meint Ihr/euer
Erich Ledersberger
Igls, 1. Juni 2004

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