Der
Papst winkt!
Der
Papst winkt, die Arbeitszeit steigt und der Minister der Umwelt lädt
zum Cafe ein. Eine Revue der letzten Tage der Menschheit.
Der vorletzte Splitter
ist etwas länger. Das liegt daran, dass ausländischen BesucherInnen
erklärt werden muss, was in diesem Land los ist. Schlichte
Intelligenz reicht dafür nicht aus.
Nehmen
wir Punkt 1.
Der Papst ist derzeit Hauptthema von allen Sendungen des ORF,
für den alle Gebühren zahlen, ob sie an den Papst glauben oder
nicht. Am vorletzten Sonntag erfuhr das staunende Österreich etwa,
dass der Papst winkte. Obwohl er nicht reden konnte. Dazu kam,
dass das vatikanische Fernsehen nichts davon wusste. So gesehen eine
Exklusivmeldung, die sich gewaschen hat.
Daher eine Meldung aus
den Alpen.
Katze Daisy hat heute tadellos uriniert. Entgegen aller Erwartungen
bestieg sie ihre WC-Wanne und machte dort ihr Geschäft. Der
Lokalsender Imst-TV wusste davon nichts. Mit würdevollem Gestus
verließ Daisy den Ort des Geschehens und machte sich über ihren
Fressnapf her. Alle Zuseher jubelten. Das alles, nachdem die
betreuenden Ärzte frühestens am kommenden Wochenende mit der
Nahrungszufuhr rechneten!
(Exklusiv Kakanien.com)
Punkt
2.
Die Industrie fordert mehr unbezahlte Arbeitszeit. - Nein, so
hat sie es nicht formuliert, das klingt nach 18. Jahrhundert. Sie hat
es umständlicher formuliert, in etwa so: die normale Arbeitszeit soll
ungefähr 60 Stunden in der Woche (vorläufig, später am Tag) haben
und die Überstunden sollen auf einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren
umgelegt werden, weil die Industrie dann Tausende Arbeitsplätze
finanzieren kann. Die (österreichische) Gewerkschaft schäumt,
was hierzulande heißt, sie ist ein bissi dagegen, weil der Tag ja nur
72 Stunden hat. 59 Stunden wären okay, aber 60! Nein, das geht zu
weit.
Kein Wunder, dass die
Industrie erzittert!
Punkt
3.
Der rote Bulle, der natürlich kein Sozialist ist,
wollte ein kleines Spielzeug haben. Schließlich darf auch der
Strohmatsch, der immer in Kanada gelebt hat und alte
Regierungsmitglieder sammelt, ein Pferdekarussell führen. Deshalb
wollte Red Bull ein Formel-1-Karrussell bauen. Das stinkt aber
viel mehr als die Pferde und da sagten die Leute von der „Umweltvertäglichkeitsprüfung“
einfach „No“.
Ungeheuerlich! Wo da
zig-Millionen Arbeitsplätze entstehen! Würstelverkäufer, Kloputzer,
sogenannte Brückenarbeitsplätze also, wie der Tiroler
Arbeitnehmervertreter gesagt hat. Später werden die alle hochbezahlte
Spezialisten, Red Bull Verkäufer oder Flieger ohne Flugzeug!
Deshalb hat unsere honorige
Regierung (so heißt sie, weil sie tolle Honorare bekommt)
beschlossen, dass es für kurze Großereignisse keine UVB mehr geben
soll. Die Umwelt wird schließlich nicht belastet, wenn ein
paar Mal im Jahr die Gegend verschmutzt wird und es stinkt, dass es
einer Sau graust.
Das ist Kakanien.
Wundern
Sie sich, wenn darüber nur mehr in Märchenform berichtet wird?
P.S.: Die FPÖ
verliert jetzt sogar in den Gemeinden Stimmen! Wenn das so weiter
geht, ist sie bald die einzige Partei, die Minusstimmen hat. Es
ist Zeit, Optimist zu werden.
Bald ist Ostern!
Ihr/euer Erich Ledersberger
Igls, 7. März 2005
Lachen macht Spaß!
Denken auch!
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