Wellness
I rgendwann ist es
Zeit, sich zu entspannen. Wo macht man das am besten? In einem
Wellnesshotel! Wellness ist die Investition in die Zukunft, so sicher
wie die New Technology es einmal war.
Todsicher
sozusagen, auch wenn dieses Adjektiv hier ein wenig unpassend
erscheint. Aber keine Sorge, Wellness klingt schlimmer, als es - oder
sie? - in Wirklichkeit ist. Heutzutage bedeutet Gesundheit nicht
geschmackloses Essen und Früchtetee. Mit einem solchen Programm kann
kein Tourismusland reüssieren.
Wellness ist die
Umschreibung von Völlerei mit gutem Gewissen. Und das geht so.
Man erfinde irgendeine
ernährungswissenschaftliche Theorie und verpflichte alle Köche
(in vornehmen Hotels kochen immer Männer, im Unterschied zum privaten
Haushalt), sich an diese zu halten. Die Marketingabteilung gestaltet
viele Prospekte, in denen auf diese Theorie hingewiesen wird und
zufriedene Gäste den Erfolg bestätigen. Und plötzlich ist etwas so
Langweiliges wie Wellness der Renner!
Nach einer Woche kann ich
zum Beispiel Namen von Cocktails aussprechen, von deren Existenz ich
früher nichts wusste. Ob Mai Tai, Tequila Sunrise, Planter's
Punch oder Hicks High: Ich fühle mich so well, dass ich
jedes Jahr wieder komme!
Ihr/euer
Erich Ledersberger
Igls, 17. 2. 2003
P.S.: Hier gibt es
leider auch einen Fernseher und damit die traurige Realität
der Politik. Warum wird Tony Blair nicht aus der Sozialistischen
Internationale ausgeschlossen? Er, der von Medien als Bush’s Pudel
bezeichnet wird, hat mit dem Sozialismus oder der Sozialdemokratie so
viel zu tun wie Bischof Laun mit der Sexualität.
P.P.S.: Der
amerikanische Präsident Bush klein (jr.) stimmt sein Militär weiter
auf den Krieg gegen den kleinen Irak ein. Zwar hat Nordkorea die
Atombombe und der Irak nicht, zwar glauben fast alle AmerikanerInnen,
dass der Terrorakt auf den Tower von Irakern verübt worden ist - in
Wirklichkeit waren die meisten Terroristen aus Saudi-Arabien und
keiner aus dem Irak -, aber das spielt alles keine Rolle.
„Auch der
Vietnamkrieg begann mit einer Lüge“, sagte Dustin Hoffmann
während der Berlinale. Und der Mensch lernt nichts aus der
Geschichte, sagt ein anderes wahres (?) Sprichwort.
P.P.P.S.: Die
Verhandlungen zwischen Schwarz und Grün sind gescheitert. Das wussten
zwar alle, die Kakanien regelmäßig besuchen
bereits im November 2002, aber für die Wellness
der restlichen Menschheit ist das sicher nicht gut. Die sind jetzt arg
enttäuscht!
P.P.P.P.S.: Wer
wirklich sparen und in seinem Haushaltsbudget ein Nulldefizit
haben will, sendet seine Briefe vor dem 1. Juli 2003. Bis dahin kostet
der Brief 51 Cent, danach schon 55!
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