Heute im Extrablatt: Blick ins ferne Ausland! 
 

Sparen ist toll!

6. Dezember 2000
Nr. 9

Heute ist Krampus - oder Nikolo. Der eine steht für den Zeitgeist, der andere für die Hoffnung auf bessere Zeiten. 

Wer von den beiden gewinnen wird, steht in den Sternen, zumindest anderswo. Bei uns in Kakanien ist die Welt ja nach wie vor in Ordnung.

Wir haben kein Einwanderungsproblem, weil wir niemanden einwandern lassen. Wir sparen und sind glücklich. Anderswo gibt es Proteste, bei uns herrscht eitel Sonne und Waschtrog.

Kakanien ist ein glückliches Land, weil ihm alles Fremde fremd ist. Und so soll es bleiben! Ein Blick hinaus, ins fremde Ausland, das wir diesmal in einer Extraausgabe darstellen, wird uns bestätigen.

 

Nachdem unsere Regierung beschloss, die Steuer der Wirtschaftslage anzupassen, ging ein Aufatmen durch das Land! Endlich wird durchgegriffen! 

Der kleine Mann von der Straße - er misst etwa 1 Meter 50 - wollte anonym bleiben und sagte unserem Reporter unter zwei Augen (er trug einen Damenstrumpf über das Gesicht):

"Mir bleibt zwar jetzt noch weniger Geld als früher, aber dafür bin ich stolz auf meine Nation."

Noch vor einem Jahr hätte dieser Mann nicht einmal gewusst, dass wir eine Nation sind!

Das sind Erfolge der neuen Regierung, die einfach Mut machen! Mut zu neuen Einsparungen und neuen Anpassungen. 

In diesem Licht sind auch die Einführung des SB (=Schülerbeitrag) zum Null-Defizit zu sehen.

Ab dem Eintritt in die Nationalschule (früher: Volksschule) zahlen die Eltern einen Bildungsbeitrag. 

 Die Schulklasse von morgen

 

Moderne Schulklasse mit 
ca. 120 SchülerInnen

Er ist für alle Eltern gleich, damit Gleichheit vor der Bildung herrscht, im doppelten Sinn des Satzes. Damit soll auch eine geringfügige Erhöhung der Schülerzahlen einher gehen.

Wir wollen nicht verschweigen, dass es einige Unverbesserliche gibt, die glauben, mit Streiks etwas zu erreichen. Erst gestern verhalfen sogenannte Professoren SchülerInnen zu einem weiteren freien Tag, indem sie nicht unterrichteten.

Ministerin Sissy Ehrlich brachte es auf den Punkt: "Diese Menschen schaden dem Ansehen der Lehrerschaft."

Dem ist nichts hinzu zu fügen!