Na bumm!

2016-06-26_kakanien_brexit

Als UK noch bei der EU war

Das Vereinigte Königreich, United Kingdom,  verlässt also die EU.

Andererseits:
Vielleicht nicht das gesamte Königreich.

Schottland und Nordirland sind anderer Meinung.

 

Das Selbstbestimmungsrecht

Ich bin gespannt, wie weit das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ nun gehen wird.

„Unsere Demokratie ist wertvoll und unser Recht zur Selbstbestimmung wurde der politischen Klasse der EU und Bürokraten wie Jean-Claude Juncker überlassen.“

So interpretierte Nigel Farage Demokratie und Selbstbestimmung.

Darf Schottland sich nun für selbständig erklären?

[Ich hatte mich gerade vertippt und geschrieben:
„Darf Schottland sich nun für selbständig verklären.“
Manchmal treffen Fehler die Wirklichkeit recht gut.]

Aber sicher doch, wird der EU-Austrittsfan Farage sagen.
Oder?
Und Nord-Irland? Dort findet man es nicht toll, dass es demnächst eine Grenze zu Irland geben wird, die niemand so mir nichts, dir nichts überschreiten darf.

Oder wird die britische Regierung verbieten, darüber abzustimmen?
Das wäre eine indirekte Aufforderung an die IRA, wieder aktiv zu werden.
Die EU-Gegner als Förderer des Terrorismus?

Zumindest sind sie Förderer des Nationalismus, und der endet bekanntlich häufig in Kriegen aller Art.

 

Das Volk regiert – oder?

Mit der Demokratie ist es nicht so einfach, vor allem, wenn einige sich für das Volk ausgeben.

Wir kennen das von dem Slogan
„Ein Reich. Ein Volk. Ein Führer.“ und dem Satz „Wir sind das Volk“, der vor einigen Jahren als Befreiung von Diktatur, neuerdings als Arznei gegen den Untergang des Abendlandes verwendet wird.

Wer das Volk ist, bleibt dabei strittig.

Jene, die gegen die Lügenpresse auf die Straße gehen?
Jene, die sich dafür schämen, wenn zu Mord und Totschlag aufgerufen wird?
Jene, die die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger plötzlich ernst nehmen wollen?
Die Welt ist kompliziert.

Und Demokratie ist nur mit politisch bewussten und (nach)denkenden Menschen möglich.

Leider ist das in einer Zeit des allgemeinen Reichtums, in dem dieser höchst ungerecht verteilt ist und der Arbeitsdruck ständig wächst, schwer möglich.
Die Gefahr, dass Probleme auf die Urwaldformel „Der Starke siegt“ zurückgestutzt werden, ist groß.

Erich Kästner formulierte das mal so:
Die Entwicklung der Menschheit

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.

Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspülung.

Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehn die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
und bleiben zwei Wochen oben.

Was ihre Verdauung übrigläßt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
daß Cäsar Plattfüße hatte.

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.

Erich Kästner

Und als Ergänzung eine Doku des ZDFs:
http://tinyurl.com/zlktqs5

Männer kämpfen.

Ein ziemlich altes Gedicht von mir:

NACH DEM TRAINING

Heit fick i mei Oide no
freut sich ein Sportsfreund

Unter den Brausen
im Schweiße unseres Angesichts
schäme ich mich meines Geschlechts

Nicht meines Schwanzes
und nicht meiner Hoden
sondern der

Männlichkeit

 

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