Helga, seine Kollegin und der einzige Mensch, der seinen Zustand einigermaßen akzeptierte, sorgte sich im Lauf der Zeit immer mehr. Hartmut verhielt sich merkwürdig. Hatte sie anfangs seine Scherze über das Anzünden der Schule noch lustig gefunden, kamen ihr seine präziser werdenden Gedankenspiele zum Bau einer Bombe und ihrer Fernzündung mit einem Handy immer realistischer vor.
Helga hatte keine Ahnung von Internet und all diesen neumodischen Dingen, die ihre Schüler vom Lernen abhielten. Sie war Lehrerin für Geschichte, hatte Schulbücher und brauchte all das nicht. Aber selbst ihr war klar, dass der Bau einer Bombe für jeden halbwegs intelligenten Menschen mit Internetanschluss kein Problem darstellte.
Hartmuts Vorträge in den Klassen nahmen düstere Formen an. Er forderte die Jugendlichen auf, ihren Verstand zu benutzen und sich zu wehren gegen ihre Eltern. Jesus habe das ebenso empfohlen wie die meisten anderen Religionsgründer. Vor kurzem wollte er eine Klasse einen Aufsatz schreiben lassen zu dem Thema: „Jesus Christus und Jan-Carl Raspe: ein Vergleich“ Helga konnte ihn mit Mühe davon abhalten.