In den Gesprächen mit Helga ging er noch weiter. Er empfände nicht nur Mitgefühl und Verständnis für idealistische Terroristen, wiewohl ihm klar sei, dass diese Bezeichnung ein Widerspruch sei. Nein, er habe Sympathie für sie. Ihm persönlich fehle bloß der Mut, diesen pädagogischen Irrsinn namens Schule in die Luft zu sprengen. Noch fehle er ihm, fügte er schelmisch hinzu und lachte fröhlich. Da lachte auch Helga erleichtert auf. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Kunst und Kultur
Das Attentat, Satz 98 – 107
Helga, seine Kollegin und der einzige Mensch, der seinen Zustand einigermaßen akzeptierte, sorgte sich im Lauf der Zeit immer mehr. Hartmut verhielt sich merkwürdig. Hatte sie anfangs seine Scherze über das Anzünden der Schule noch lustig gefunden, kamen ihr seine präziser werdenden Gedankenspiele zum Bau einer Bombe und ihrer Fernzündung mit einem Handy immer realistischer vor. Weiterlesen
Das Attentat, Satz 84 – 97
Immer öfter musste er beobachten, dass engagierte Menschen die Schule verließen, manche, indem sie geistig das Weite suchten und bloß körperlich anwesend blieben, manche, indem sie das auch körperlich, also ganzheitlich machten. Weiterlesen
Das Attentat, Satz 73 – 83
Schon lange war er – als pragmatisierter Beamter – von illegalen Drogen auf legale umgestiegen. Er trank und rauchte, was das Zeug hielt. Die Anordnung, dass das Rauchen innerhalb der Schule verboten sei, auch im Lehrerzimmer, steigerte seinen Missmut zu unbestimmter Wut. Weiterlesen
Das Attentat, Satz 65 – 72
Er brach sein Theologiestudium ab und begann ein Lehramtsstudium. Welches, war ihm gleichgültig, aber Germanistik erschien ihm zumindest einigermaßen interessant. Vielleicht war das die perfideste Rache an seinen Eltern: Er beschloss, ein Kleinbürger zu werden und nahm die Stelle eines Lehrers an.