Was er nicht kannte, war die phantasievolle Praxis der Behörden und Gerichte. Sie beriefen sich auf Kultur und Sitten einer christlichen Gesellschaft. Das klang wie Hohn in den Ohren des Professors, bestand doch das Land überwiegend aus so genannten Taufscheinchristen. Das aber war kein juristisches Argument und nach vielen Jahren wurde seine Forderung in allen Instanzen zurückgewiesen. Weiterlesen
Archiv der Kategorie: Kunst und Kultur
Das Attentat, Satz 36 – 43
Nachdem das Kind den musikalischen Angriff auf seine Persönlichkeit erfolgreich abgewehrt hatte, blieb Hartmut noch viel zu tun. Je älter er wurde, desto zahlreicher wurden die Förderprogramme und aus kleinen Gefechten wurden allmählich große. Weiterlesen
Das Attentat, Satz 24 – 35
Mutter Weniger hielt das anfangs für einen avantgardistischen Charakterzug des Kleinen und stimmte sich innerlich bereits auf eine glanzvolle Pianistenkarriere ein. Leider machten ihr weder der Klavierlehrer noch später hinzugezogene Künstler aus dem Konservatorium Mut. Noch heute hat Mutter Weniger die Aussage eines Gastreferenten, der keine Angst um entgangenes Honorar hatte, in den Ohren: Weiterlesen
Das Attentat, Satz 17 – 23
Sie sang inbrünstig Arien von Mozart und, wenn ihr Mann nicht zu Hause war, von Richard Wagner. Bei letzterem schrie der Kleine allerdings so laut, dass Mutter Weniger unwillkürlich an Günther Grass und seine Figur Oskar Matzerath denken musste. Bei Mozart beruhigte sich das Kind und wimmerte nur mehr leise vor sich hin, bis es wieder eingeschlafen war. Weiterlesen
Das Attentat, Satz 13 – 16
Die aus dem Nebenzimmer herbeieilende Krankenschwester gab allerdings zu bedenken, dass sie solche Laute nie zuvor gehört hatte. Die Mutter dachte sofort an die großen Opernhäuser dieser Welt, in denen ihr Kleiner Karriere machen werde. Noch war es nicht so weit.
Die Kleinkinderjahre vergingen wie im Flug. Der kleine Hartmut schlief, so viel und so lange er konnte, damit er die Töne seiner Mutter nicht hören musste.