Die Grünen haben sich Zeit gelassen – aber nun sind sie hier! Lassen wir zuerst das Plakat sprechen, bevor der Politologe spricht bzw. schreibt.
Das hat bisher niemand zu behaupten gewagt:
Tirol kriegt die Kurve!
Ein genialer Slogan, der – das darf einschränkend gesagt werden – ein wenig sexistisch klingt. Aber das zeigt in Wirklichkeit nur von dem ununterbrochenen, um nicht zu sagen: permanenten Entwicklungsschub, den die Grünen entwickeln.
War man vor Jahrzehnten noch der Meinung, dass Grüne für so seltsame Dinge wie Rotationsverfahren und Basisdemokratie stehen, in dem jeder/r eine Meinung nicht nur haben, sondern sogar sagen darf, ist die Partei endlich das geworden, was Österreich von ihr erwartet: saturiert.
Damit ist nicht selbstzufrieden gemeint, wie das in Meyers Lexikon definiert ist, sondern Übersättigung im positiven Sinn:
zufrieden gestellt, wie es im Duden heißt.
Man kennt den Vorsitzenden seit Jahren, man ist „gewöhnt an sein Gesicht“, wie es in „My fair lady“ so schön über ihn heißt.
Er sagt noch immer kluge Sätze, auch wenn diese nichts nützen.
Sein Optimismus erinnert an einen Dalai Lama der Alpen – van der Bellen ist schließlich Tiroler.
Sein Vertreter in den Bergen heißt Willi – und auch den kennt man und frau seit vielen, vielen Jahren. Er ist kein Wilder auf der Maschin – siehe den fetzigen SPÖ-Hauptmann – , sondern ein Radfahrer mit katholischem Hintergrund.
Auf all das weist das Plakat hin, ohne Hinweis auf die grünen Politiker.
Die kennen alle.
Und deshalb ist die Wahl gelaufen!
Wählt alle die Grünen, die beständigste aller Parteien!