Ein anderes Wort wäre glatte Untertreibung. Was die neue Innenministerin der staunenden Journalistin Marie Zimmermann sagt, haute selbst den stärksten Österreicher um.Sie werde sich alles genau anschauen, meinte sie in etwa und dann erst handeln. Österreichische Politik in Reinkultur, wobei sie darauf vergaß, dass es niemals zum Handeln kommen wird. Das ist unsere Stärke und deshalb gewinnen wir niemals ein Fußballspiel.
Wie es komme, dass der Leiter des BKA, also des Bundeskriminalamtes, nach einer Woche schon seinen Dienst beendet? Also nach sieben Tage Dienst bereits Ex-Leiter sei?
[Er wechselt nämlich zur Frau Innenministerin und gibt dort den Amtsdirektor. Eine Woche vorher hat er noch hoch und heilig versprochen, nicht in die Politik zu gehen.]
Das war denn doch eine zu direkte Frage und so holte Frau Ministerin aus, dass einem glatt die í„uglein zufielen. Wer das Ende der vielen Sätze ohne Beistrich und Inhalt erlebt hat, weiß jedenfalls, dass dieser Ex-BKA-Mann der beste ist in der Ministerin Hände.
Was immer das bedeutet, eines ist sicher: der Mann kommt zwar demnächst vor den Untersuchungsausschuss des Parlaments, weil er in diverse Protektionismen verstrickt sein soll, aber den erwischen sie bei keiner Lüge.
Das schwöre ich, so wahr ich Leiter des BKA bin!
Ach, damit’s niemand vergisst:
die neue Innenministerin heißt Fekter und war vorher Volksanwältin.
Zum Ausgleich ist die frühere Bildungssprecherin – ja, sowas hat auch die ÖVP! – nun Volksanwältin.
Und der frühere Innenminister ist, obwohl ihn niemand gewählt hat, nun Landeshauptmann von Tirol. Das liegt daran, dass in der ÖVP alle so kompetent und gut sind, dass sie praktisch alles können. Meinte der jetzige Landeshauptmann sinngemäß. Wahrscheinlich wird er demnächst zum Landeskaiser gewählt.
Genau: im September 2008 sind wieder Wahlen, weil sich niemand mehr auskennt. Das wird nachher nicht anders sein, aber Wahlen klingen irgendwie … demokratisch.