Naja, das war schon ein bisserl peinlich, als der tolle Ex-Innenminister, der nun der tollste Landeshauptmann ist, vermeldete, dass die strammen Tiroler ihr Rundgemälde zum Bergisel transportieren werden. Kurz danach sagte die Frau Kulturministerin, dass sie das SO nicht gesagt habe.Naja, so sind sie halt, die Wiener. Und eigentlich die ganze Welt.
Aber von vorne:
In Innsbruck gibt es eines der letzten drei Rundgemälde Europas. Es befindet sich in einem schönen Gebäude und alles zusammen befindet sich unter Denkmalschutz.
So weit, so gut – aber was kümmert ein Gesetz die Gesetzgeber und ihre Vollzieher? Wir befinden uns schließlich in Tirol, also einem kleinen Teil Österreichs. Hier sind Gesetze ausschließlich dann anzuwenden, wenn sie der Freunderlwirtschaft nicht schaden.
Irgendein Landeshauptmann oder so wollte sich ein Denkmal setzen, das in etwa an Maria Theresia oder John F. Kennedy heranreicht und bildete sich ein, in der Nähe einer Sprungschanze ein Museum zu errichten.
Kein Mensch wird jemals dorthin fahren, es sei denn, ein Reiseunternehmen schreibt ihm das vor. Das macht aber nichts, wir befinden uns in Tirol, der strengen Kammer der ehemaligen Habsburgmonarchie.
Und so geschah es:
Ein Museum wurde errichtet, dessen einziges Ziel die Übersiedlung eines Gemäldes war, das diese Übersiedlung nicht gut überstehen wird, in etwa so wie ein 99-jähriger den Transport von Kaisersteinbruch nach New Jersey.
Die Mediziner verbieten zwar diese Übersiedlung, aber das kümmert niemanden, zumindest niemand von jenen, die diesen Unsinn zu verantworten haben, indem sie niemals dafür zur Verantwortung gezogen werden – die so genannten Politiker.
Nun haben diese Politiker zwar kein Geld für Bildung, Kultur oder Sozialeinrichtungen, weil schließlich das Museum bereits gebaut wird, das möglicherweise seine Ursache – das Rundgemälde – nicht beherbergen wird, aber das macht nichts!
20 Millionen für ein Museum ohne Inhalt sind echt super, der Kunstraum – ein bloßer Ort für lebendige Kultur – kann mit ein bisserl weniger auskommen. Wie viel der Kunstraum kostet, wusste nicht einmal die Innsbrucker Bürgermeisterin.
Warum auch?
Sie ist mit dem großen Museum auf dem Bergisel beschäftigt.
Es ist Zeit, den Blick über den Schrebergartenzaun von Tarol und Österreich zu richten – schlimmer kann’s dort keinesfalls sein!