Demnächst wählt Kärnten – und weil das BZÖ zwar den Landeshauptmann stellt, aber als Partei eher ein „Znichterl“ ist, wie die Wiener sagen, müssen sie irgendwie darauf hinweisen, dass sie die Nachfolger des Jörg Haider sind.Der Denktanker (=think tank) der Partei hatte viele gute Ideen, etwa die Etablierung der Marke „NHPK“ – also Nach Haider Partei Kärnten – oder „CHPVJ“ – Claudia Haider Partei vormals Jörg – , aber nach langem Denken entschloss man sich für den schlichten Namen:
„BZÖ in Kärnten, Bündnis Zukunft Österreich, die Freiheitlichen in Kärnten, Liste Jörg Haider“ – Untertitel: „Die Landeshauptmann-Partei“.
Da weiß man, was man kriegt – und für die Bildungsfernen gibt’s noch den Hinweis auf das Programm:
„Wir sind Wir.“ (Schreibweise original BZÖ)
Vor allem der Hinweis auf die traditionellen Werte – Liste Jörg Haider, also ein Hurra auf Promille – beunruhigt die anderen Parteien derart, dass auch sie im Wahlkampf auf ehrenwerte Tote verweisen wollen.
Die SPÖ wollte ursprünglich als „Liste Bruno Kreisky“ antreten, besann sich dann eines Besseren, schließlich war der gute Bruno in Kärnten nicht sehr beliebt. Wahrscheinlich tritt die SPÖ als „Liste Wagner“ an. Der ehemalige Landeshauptmann schämte sich einstens immerhin nicht, ein Hitlerjunge gewesen zu sein.
Die FPÖ bleibt dabei, die echte Haider-Nachfolgepartei zu sein und will sich „Liste Haider original“ nennen.
Die Grünen werden als „Liste Otto König“ kandidieren, womit sie zwei Fliegen mit einer Patsche verbinden können: grünes Gedankengut und Monarchie.
Nur die ÖVP schwankt noch ein wenig: Soll sie sich wirklich „Liste Dollfuß“ nennen, wie das ein Altkanzler wünscht – oder bleiben sie ihrem Fortschrittsgedanken treu und nennen sich schlicht „Liste Otto von Habsburg“?
Man darf gespannt sein, wie die Kärntnerinnen und Kärntner wählen!