Wenn der österreichischen Sozialdemokratie angesichts der letzten Wahlniederlagen gar nichts mehr einfällt, entdeckt sie Themen wie etwa „Sicherheit“ und „Ausländer“ und nennt das „Profilschärfung“. Das klingt unverständlich und daher gut. Meinen zumindest die hilflosen Parteiführer.
Auch die „Labour Party“ ist auf dieses Niveau gekommen.
Die Regierung verlautete, dass gegen Kindesmissbrauch vor allem eines hilft: Kontrolle. Und die soll so aussehen. Jeder Mensch, der mit Kindern einen Teil seiner Zeit verbringt, ist verdächtig. Deshalb sollen alle Betroffenen ein polizeiliches Leumundszeugnis vorweisen, das ihnen bestätigt, keine pädophilen Neigungen zu haben.
In der Folge sind etwa zwei Frauen verdächtig, die abwechselnd auf ihre Kinder aufpassen. Nachbarschaftshilfe? Höchst verdächtig!
Oder der Schriftsteller, der monatlich mehr als zwei Lesungen in Schulen abhält. Ebenfalls sehr verdächtig, ganz abgesehen davon, dass Literatur an sich schon gefährlich ist. Man denke nur an Goethes „Faust“, in dem die Hauptperson ununterbrochen nachdenkt. Wo kommen wir da hin, wenn das alle tun!
Ein Kinderbuchautor fand das so unmöglich, dass er beschloss, in Zukunft keine Lesungen in Schulen zu machen. Schlecht für ihn, aber gut für die Kinder – wer weiß, was der Mann nach den Lesungen alles vorhat.
Bis alle Verdächtigen überprüft sind, wird es eine Zeitlang brauchen, schließlich gibt es mehr als eine Million Menschen im Königreich, die regelmäßig mit Kindern zu tun haben. aber Sicherheit hat eben ihren Preis!
PS: Ach ja – die Autorin von Harry Potter will sich nicht überprüfen lassen. Sehr verdächtig. Aber es bestätigt natürlich den Verdacht eines geistlichen Würdenträgers, der einmal meinte, Harry Potter sei schlecht für die Seele.