Worüber freut sich der österreichische Bundeskanzler, wenn er 50 Jahre alt geworden ist? Und wenn ihn ein Reporter darüber in einer Nachrichtensendung befragt? Schließlich geht es um etwas, das die Herzen der Menschen bewegt.
Zum Beispiel meines. Schon morgens denke ich: Worüber freut sich der Bundeskanzler? Und sein Vize? Oder gar der Bundespräsident? Freut die Herrschaften überhaupt etwas? Oder stehen sie unwillig auf, putzen sich die Zähne, setzen sich mürrisch zur Frau Gemahlin und grummeln:
„Jetzt muss ich schon wieder ins Bundeskanzleramt (oder ins Finanzministerium oder in die Hofburg), dabei kann ich eh nichts entscheiden, weil immer wer dagegen ist. Am liebsten würd‘ ich gern mal so richtig krank feiern. Aber das geht nicht, weil ich der Kanzler bin und eine Dingsda habe, na, wie heißt das gleich? Genau Verantwortung. Was für ein blöder Job.“
Genug der phantasievollen Vorstellungen, denn unser Bundeskanzler hat gesagt, worüber er sich an seinem 50. Geburtstag freut:
Über den Rauchfangkehrer, den er morgens getroffen hat. Da hat er sich gleich an einen Knopf gegriffen, weil das Glück bringt.
Woraus zu lernen ist, dass man bisweilen besser dran ist, wenn man nicht weiß, worüber sich der Kanzler freut.