Unsere österreichischen Werte: Grundlagen

Österreichische Grundwerte

Grundwert Essen

Wer in unsere schöne Heimat, dem Land der Berge, Töchter, Söhne, Hämmer etc. kommt, muss sich integrieren.

Intrigieren ist auch wichtig, aber der Reihe nach!

Österreichische Grundwerte nach Maslow.
 

 

Die österreichische Wertelandschaft

Da unsere Werte nicht nur je Bundesland, sondern mitunter je Tal unterschiedlich sind, fällt ein allgemeiner Kanon nicht so einfach wie in Ländern wie Afrika.
(Siehe auch den wunderbaren Film „Das Fest des Huhn“ von Walter Wippersberg, in dem unsere Sitten und Gebräuche von einem afrikanischen Ethnologen erforscht wurden.)

Für einen einigermaßen verständlichen Überblick halte ich mich an die Maslowsche Bedürfnispyramide. In dieser geht es in fünf Stufen hinauf, von den „Physiologischen Bedürfnissen“ bis zur Spitze, der menschlichen „Selbstverwirklichung“, die allerdings nicht als österreichischer Wert an sich gelten kann.

Möglicherweise, das wird im hiesigen Integrationsministerium in einer Arbeitsgruppe noch diskutiert, ist das Anpeilen einer „Selbstverwirklichung“ sogar ein zutiefst unösterreichischer Wert.

Wir erwarten mit Spannung das Ergebnis dieser Kommission, deren Zusammensetzung in guter österreichischer Tradition (siehe Amtsgeheimnis!) niemand kennt, nicht einmal der Minister selbst.

 

Physiologische österreichische Grundwerte

Beginnen wir mit den Basisgrundwerten, alsda sind:
Essen, trinken, Sich-Vermehren, auch Sexualität genannt.

 

Trinken

Der Mensch kann, so heißt es allgemein, meistens nur drei Tage ohne Wasser überleben. Für Österreicher muss Wasser durch Alkohol ersetzt werden.

Zum Charakter eines gut Integrierten gehört Alkoholkonsum einfach dazu. Schließlich konsumieren wir jährlich 12,2 Liter reinen Alkohol. In Europa hat nur Litauen einen ähnlich hohen Grundwert, was wohl an der Verarbeitung der kommunistischen Vergangenheit liegt.

Selbst Italien, das Land der guten Rotweine, bringt es nur auf die Hälfte, nämlich 6,1 Liter reinen Alkohol pro Jahr.

Klarer Fall:
Alkohol ist ein österreichischer Grundwert, dieses alte Lied gilt als geheime Nationalhymne:

„Jetzt trink ma noch a Flascherl Wein,
Hol-lo-de-roh!
Es muss ja nicht das letzte sein,
Hol-lo-de-roh!
Und is des gar, gibt’s ka Geniern
Hol-lo-de-roh!
So tan ma nochmal repetiern,
Hol-lo-de-roh!
„Jetzt trink ma noch a Flascherl Wein….“

Und so weiter bis zum lustigen Ende.

Für noch nicht mit unseren Grundwerten vertraute Menschen:
„Repetiern“ bedeutet wiederholen und „Geniern“ wird mit schämen übersetzt. Wer also „Kan-Genierer“ hat, schämt sich nicht.

Kurz zusammengefasst:
Alkohol ist ein österreichischer Grundwert, die Wahl des Mediums ist relativ frei, von Bier über Wein bis hin zum edlen Schnapserl ist alles erlaubt!

Nach dem Trinken kommt als weiterer Unterpunkt der physiologischen österreichischen Basis-Grundwerte das Essen.

 

Essen

Wir Österreicher und Österreicherinnen essen für unser Leben gerne. Vor allem Fleisch.

Statistiken sind in diesem Bereich zwar ein wenig unterschiedlich, aber der Bauernverband kennt sich da sicherlich gut aus.

Mehr Fleisch als in Österreich wird innerhalb der EU demnach nur in Spanien und Dänemark gegessen. Eine übrigens sehr interessante Kombination unterschiedlicher, weit voneinander entfernter Staaten. Über die Ursachen darf gerätselt werden.

Jedenfalls sind Sekten wie Vegetarier oder Veganer uns ein Gräuel. Sie erscheinen irgendwie fremd, also schlecht integriert.

Das Essen von Fleisch ist logischerweise ein grundlegender österreichischer Wert, der im Sinne gelungener Integration keinesfalls verleugnet werden darf.

Vorrang hat dabei der Konsum von Schweinefleisch. In Europa sind es so um die 50 Prozent, in Österreich sogar zwei Drittel, also 75 Prozent.

Kurz zusammengefasst:
Fleischkonsum ist ein österreichischer Grundwert, in erster Linie wird er durch Schweinefleisch befriedigt.

 

Vermehrung – Sexualität

Der letzte österreichische physiologische Grundwert betrifft einen heiklen Punkt, den ein gewisser Sigmund Freud sogar zur Basis seiner Forschung, der Psychoanalyse gemacht hat. Er behauptete, dass Sexualität ein wichtiger Trieb, ja Antrieb sei für bisweilen sogar kulturelle Leistungen.

In aller Klarheit sei hier festgehalten, was für ganz Österreich gilt:
Vermehrung: ja, natürlich! Vor allem wegen der Pensionen.
Sexualität: naja!

Weil das mit der Vermehrung aus unterschiedlichen Gründen nicht immer klappt und wir an sich ein diskretes Völkchen sind, reden wir auch nicht gerne über Sexualität.

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Es sei denn, wir werden befragt! Dann präsentieren wir uns als tolle Hechte und verführerische femmes fatales.

So an die zwei Drittel von uns haben wöchentlich Sex! Damit liegen wir über dem weltweiten Durchschnitt!

Auch interessant in dieser Umfrage, aber für unsere Vermehrung leider nicht mehr sehr wirksam:
Am häufigsten kommen wir zum Orgasmus, wenn wir älter als 65 sind. Übung macht offensichtlich die Meisterin (und den Meister).

Wir können daraus schließen, dass Sexualität als freudiges Ereignis eher im Alter stattfindet und im gebärfähigen Alter eher als Arbeit wahrgenommen wird, schließlich gehen die heimischen Geburten immer mehr zurück.

2014 gab es allerdings erstmals nach vielen Jahren einen Geburtenüberschuss, der möglicherweise auf die zahlreichen Einbürgerungen zurückzuführen ist.
Angeblich hatte schon der ehemalige Bundeskanzler Klima beklagt, dass die Österreicher  „lendenschwach“ seien. Wissenschaftlich ist das allerdings noch nicht bewiesen.

Kurz zusammengefasst:
Sexualität ist ein eher unwichtiger österreichischer Grundwert, der im Geheimen ausgeübt wird und sich nur in verdrängter Form äußert.

 

2 Gedanken zu „Unsere österreichischen Werte: Grundlagen

  1. Erich Ledersberger

    Ich danke für die sehr wertvollen und tiefgründigen Hinweise und Ergänzungen.
    Vielleicht sollten wir gemeinsam an einem „Österreichischen Wertekanon“ arbeiten? Mir erschiene das als eine höchst wichtige und gleichzeitig monumentale Aufgabe, die in der Hand von Geistesheroen unseres Kalibers zu einem Jahrhundert-, um nicht zu schreiben: Jahrtausendwerk erwachsen könnten. Richtiger: können, denn wir können hier getrost von der Wirklichkeitsform ausgehen!
    Die Herren K u K (Khol und Kurz) werden einen Forschungsantrag unsererseits sicher wohlwollend unterstützen!
    Was die „Religiöse Triebbefriedigung“ anlangt, werde ich sie jedenfalls auf der nächsten Maslowschen Stufe behandeln, den „Sicherheitsbedürfnissen“. Dort scheint sie mir recht gut hineinzupassen, vor allem, was die Sicherheit nach dem Ableben anlangt. In diesem Bereich haben alle Religionen ein Alleinstellungsmerkmal, betriebswirtschaftlich USP genannt.
    In unsicheren Zeiten wie den unseren gewinnt die Sicherheit nach dem Tod zweifellos an Bedeutung. In diesem Sinn nochmals ein Dankeschön für die interessanten Ausführungn zum Totemkult in West, Süd und Ost!

  2. Dietmar Larcher

    Der Grundwert „Religiöse Triebbefriedigung“ wird leider in diesem sonst sehrausgewogenen und kenntnisreichen Kanon unserer Wertelandschaft nicht erwähnt. Meine Nachforschungen, die ich jedoch nur in Form von teilnehmender Beobachtung durchführen konnte, haben ergeben, dass hier ein bedenkliches Ost-Westgefälle in Österreich vorliegt. Während in Wien die Religion RAPID heißt und ihre Rituale durch Verlagerung der anderen Grundwerte wie zum Beispielt Alkoholzufuhraus Bierdosen in die Zuschauerränge des Stadions verlegt werden, wird im Westen eher das Schifahren rituell gepflegt, nicht unbedingt durch aktives Ausüben, also in der imitatio Hirschi, sondern es wird den Forderungen der Religion Genüge getan durch das Herumtragen von Schiern an allen nur denkbaren Orten. Für den Süden des Landes ist der Eishockeystock das Totem des Kultes .Man wird also dem Ministerium dringend empfehlen müssen, Bierdose, Schi und Hockeystock in den Grundwertekatalog aufzunehmen.
    AMEN

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