Von Hypes und Likes und Fuck it!

Likes und Hypes und Fuck It All!

Was kommt nach Trump? Hofer?

Bald hat Österreich vielleicht nichts mehr zu lachen, daher hier etwas zur Beruhigung:
Es stimmt nicht, dass wir alle seit den „Neuen Medien“ in einer „Blase“ leben!

Wir waren noch nie woanders.

 

 

 

Schöne, neue Worte

Eine Regel des Journalismus besagt ja, dass nur schlechte Neuigkeiten gute Neuigkeiten sind, weil die Menschheit mehr an Mord und Totschlag interessiert ist als an Zuneigung und Mitgefühl.

Eine andere, dass Nachrichten nur dann welche sind, wenn sie etwas ungeheuer Neues berichten.

Die Kombination beider Eigenschaften, also grauenvolle Neuigkeiten, sind daher der Humus, auf dem Zeitungen ökonomisch lukrativ wachsen.

Seit der Erfindung des Internets und der unsozialen Medien können leider alle, die ein Handy besitzen, „Nachrichten“ verbreiten. Und sie tun es auch!

Seither können wir Mord und Totschlag zeitgleich mit der Entstehung und Ausführung sehen und jeder Lercherlschas, kaum ist er dem Anus des Singvogels entflohen, wird mit Lichtgeschwindigkeit weltweit verbreitet.

Wer dafür gratis keine Likes bekommt, kauft sie bei einer Agentur. 10.000 Stück kosten für Facebook 140,00 Euro, für Twitter nur € 105,00 und ganz billig ist YouTube für € 35,00.

 

Qual(itäts)medien

Die alten Medien sind ratlos und haben eine Abwehrstrategie entwickelt: Sie berichten immer häufiger über die Anzahl von Likes, zitieren Sätze aus Twitter und Facebook oder lassen sich Fotos von Zusehern schicken.

Qualität sieht anders aus.

Darum versucht man dort permanent, ein ganz neues Thema zu finden, zum Beispiel die „Blase“.

Die (un)sozialen Medien fördern das Leben mit Gleichgesinnten! Diskussionen finden nicht mehr statt, weil in der Blase alle die gleichen Ansichten und Meinungen haben.

 

Früher war bekanntlich alles besser

Zum Beispiel war es üblich, dass der Fabrikbesitzer in dieselbe Kneipe ging wie sein Hilfsarbeiter und dort sprachen die beiden über den Zusammenhang zwischen Rendite und Lohnsteigerung.

Ich erinnere mich auch noch daran, wie ein Hietzinger Spekulant, wollte sagen: Projektentwickler jede Woche seine Putzkolonnen in ein Haubenlokal einlud, wo alle bei Champagner und Kaviar den Arbeitsplan der nächsten Woche ausarbeiteten.

Nicht vergessen werden sollte auf unsere Schulen, in denen türkische und armenische Kinder neben ehemals adeligen österreichischen saßen und über Gott, die Welt und die wunderbare Vielfalt der Religionen plauderten.

Wie meinen?
Solche Zeiten gab es nie?
Und das Leben in einer Blase ist eine aufgeregt vorgebrachte Scheinnachricht?

Da haben Sie Recht.

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