Meine #ALF hat gesagt, ich dürfe zu Ostern keine religiösen Gefühle verletzen. Höchstens die von Kardinal Laun, falls der welche hat.
Daher widme ich mich heute einem unverfänglichen Thema, dem Osterhasen. Obwohl…
Osterhase erhitzt katholische Gemüter
Wie die Qualitätszeitung „Österreich“ meldete, sind „Katholiken empört“!
Im tiefreligiösen Oberösterreich wurde am Wegesrand einer Prozession eine nahezu 2.000 Jahre alte Skulptur aufgestellt, die dem gefährlichsten Teil des männlichen Körpers ähnlich sehen soll!!
Noch dazu hoch aufgerichtet!!!
Sofort errichtete man vor dem grausigen Ding einen Zaun, allerdings auf dem Grundstück des Eigentümers, der den Zaun wieder entfernen ließ.
Nun war guter Rat teuer. Glücklicherweise hat Innsbruck bereits Erfahrungen mit dem Problem Sexualität. Dort gab es vor einigen Jahren einen ähnlich üblen Anschlag: Das Landesmuseum zeigte 2006 eine Ausstellung mit dem unglaublichen Titel „Geschichte der Sexualität“. Weil die Fronleichnamsprozession genau vor diesem Plakat vorbegehen sollte, wurde es einfach verhüllt. So konnten damals die Menschen seelisch unbeschadet am Landesmuseum vorbeipilgern.
Bischof Laun versuchte noch, die neuerliche Verhüllung des (Pardon!) Penis in Oberösterreich zu verhindern. Sie erinnerte ihn zu sehr an ein Präservativ und, wie er schon im vorigen Jahrhundert betonte, einem Menschen „ein Präservativ zu empfehlen sei, als würde man einem Einbrecher raten, Handschuhe anzuziehen“. Sein berechtigter Einwand wurde nicht beachtet und so prozessiert man nun mit ausschließlich guten Gefühlen an der Skulptur vorbei.
Kakanien enthüllt
In Wahrheit, also postfaktisch, handelt es sich bei dem Objekt keineswegs um einen erigierten (Pardon!) Penis, sondern um eine leicht verfremdete Form des Osterhasen. Der Redaktion wurde die vorwissenschaftliche Arbeit des Maturanten Andreas K. zugespielt, der sich im Wahlfach Bildnerische Erziehung ausführlich mit dem Kontext von Osterinsel und Osterhasen beschäftigte.
Der zeichnerisch hochbegabte Schüler konnte in seiner Arbeit überzeugend nachweisen, dass die berühmten Statuen, die Moais, ursprünglich Osterhasen darstellen sollten. Und bei genauer Betrachtung des angeblichen (Pardon!) Penis‘ kam ihm der Verdacht, dass auch dieser ein Hase sei.
Und tatsächlich konnte er überzeugen, dass alles halb so schlimm ist:
Im Laufe der Jahrhunderte wanderten Germanen, Vandalen, Goten etc. an dem Projekt vorbei und zerstörten wichtige Teile wie Arme und Ohren.
Heute ähnelt der ursprüngliche Osterhase leider jenem Teil des männlichen Menschen, der so viel Leid auf die Erde gebracht hat.
Also alles halb so schlimm – in diesem Sinn:
Fröhliche Ostern wünscht allen
Erich Ledersberger
Zu Traunkirchen, wo sich diese gotteslästerliche Penis-Hasen-Zwitter-Skulptur befindet, kann ich nur sagen, dass die Gmeiendeväter und -mütter auch das Internet sperren lassen sollte, damit nicht ähnlich grausige Dinge ständig, täglich, ja stündlich in Zugriffs- und Reichweite der Kinder und der krisengeschüttelten Traunkirchner Männer sind …. Die Depotenzierung durch einen derartigen Kraft-Phallus im Kontrast zu den eigenen wankelmütigen, alkoholbeeinflussten und versagensanfälligen Geschlechtsorganen könnte ja auch ein Grund für die Empörung der Herrn Gemeinderäte gewesen sein – oder?
Jedenfalls glaubt man’s kaum, was heutzutage alles möglich bzw. (vor den Augen des Allmächtigen:) unmöglich ist! Und dass der brave Bischof Laun, der als Einziger aus der heruntergekommenen Katholischen Kirche diese Gefahren anspricht und benennt, dafür auch noch strafverfolgt wird, zeugt vom Niedergang der westlichen Kultur, mehr als Vieles andere!!!