Die Überraschung des Tages lautet:
Dominique Meyer wird der nächste Direktor der Wiener Staatsoper.Überraschend ist diese Nachricht deshalb, weil der Herr Bundeskanzler (=HBK) eigentlich einen anderen wollte. Wer die östereichische Politik seit Wolfi Schüssel verfolgte, war der natürlichen Überzeugung, dass ein Bundeskanzler immer Recht hat. Als logischer Nachfolger war daher Shicoff in aller Munde.
Frau Schmied, die zuständige Ministerin, handelte gegen diese unsägliche Tradition.
Ich bin keine Feministin, nicht einmal ein Feminist. Dazu ist mir diese Bewegung zu rassistisch. Wer meint, das Geschlecht übe – je nach Standpunkt – einen negativen oder positiven Einfluss aus, ist mir suspekt. Ich unterscheide mich von Herrn Müller nämlich mehr als von Frau Maier.
Die Gründe für Unterschiede zwischen Menschen liegen weniger am Geschlecht, sondern mehr an ihrer Machtfülle. Ein alleinerziehender Vater kennt die Probleme einer alleinerziehenden Mutter besser als ein Manager die seiner Putzfrau.
Oder, um es geschlechtsneutral zu formulieren, die Probleme eines Hauswarts sind den Problemen einer Sozialarbeiterin verwandter als die eines Brokers.
Dennoch sind die Verhaltensweisen der Frauen selbst in der Politik erfrischender. Egal, ob es sich dabei um Frau Ktolsky oder Frau Schmied handelt. (Frau Gehrer und Konsortinnen nehme ich aus, sie haben die „Männlichkeit“ so sehr internalisiert, dass sie eher für neureiche Männer gehalten werden können. Die sind bekanntlich besonders darauf aus, ihren Reichtum oder ihre Macht zu zeigen. Übrigens ein kleiner Hinweis auf die Lüge der „Frau als besseres Wesen“.)
Jedenfalls:
Gratulation, Frau Ministerin!
Jetzt fehlt nur noch dasselbe Engagement in den Fragen der Bildung. Zum Beispiel der Gesamtschule.
Es ist an der Zeit, dass auch in Österreich der Verstand über die Ideologie siegt: für unsere Kinder das Beste.
Die Gesamtschule.