Im Studium der Wirtschaftswissenschaften (Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft etc.) werden gerne die Kosten für Sachen ausgerechnet, um es einfach auszudrücken. Unter den „Sachen“ sind natürlich – ob die Natur das so sieht, ist eine andere Frage – auch die Personalkosten gemeint.
„Was kostet ein Mensch“ ist ein wichtiges Thema. Schon Bert Brecht dichtete „Weiß ich, was ein Mensch ist, ich kenne nur seinen Preis“. So wundert es nicht, wenn im heutigen Mittagsjournal die durchschnittlichen Kosten eines Kindes berechnet wurden.
Kurz gefasst: billig ist so ein Kind nicht! Man bekommt dafür locker mehrere Autos, sogar ein kleines Häuschen geht sich aus. Dafür erspart man sich jede Menge Äger. Damit sind nicht nur die pubertären Probleme gemeint, sondern so einfache Dinge wie Kindergarten oder Kinderkrippe. Nein, nicht Kindergrippe, die fällt unter Krankheitskosten, sondern das schlichte Aufbewahren, während die Eltern arbeiten.
Österreich belegt bei der Kinderbetreuung international einen der hinteren Ränge, ungefähr den der hiesigen Fußballmannschaft. Dafür müssen Eltern sich neun Jahre nach der Geburt bereits damit herumschlagen, wohin das Kind zur Schule geht: ins Gymnasium oder in die Hauptschule? In die Schule der Besseren oder der, naja, nicht SO Guten.
Kein Wunder, dass in Schweden oder der Schweiz mehr Kinder zur Welt kommen als im ach so familienfreundlichen Österreich. Da sind die Kosten nur ein weiteres Argument dafür, lieber kinderlos zu bleiben.