Manchmal steht der Mensch mit dem Gefühl auf, dass die Welt nicht mehr so ist, wie sie am Abend zuvor war. So ging es mir heute Morgen.
Was war geschehen?War ein Terroranschlag mit Atombomben, wie das der deutsche Innenminister befürchtet, verübt worden?
Hat Liechtenstein Österreich den Krieg erklärt und wir waren wehrlos, weil die Eurofighter noch nicht betriebsbereit waren?
Waren auf unseren Kirchen über Nacht Halbmonde montiert worden?
Oder war, unglaublicher Fall, etwas Gutes vorgefallen?
Hatte über Nacht die Vernunft etwa die Menschen überwältigt?
Gab es Friedenserklärungen, Einsichten, Veränderungen?
Ein Blick in die morgendliche Zeitung beruhigte mich: alles in bester Ordnung!
Minister Platter ist laut einem seiner Vorgänger ein netter Mensch, nur ein bisserl „patschert“. Das wird die „Abzuschiebenden“ nicht trösten, aber immerhin Herrn Platter.
Ein 16-jähriger soll in seine „Heimat“, die er immerhin einige Wochen kennen gelernt hat, abgeschoben werden, weil sein Vater vorbestraft ist. Hat aber gar nix mit Sippenhaftung zu tun, sondern entspricht den Gesetzen. Der junge Mann ist untergetaucht.
In Linz sticht sich ein Asylwerber mit dem Messer in den Bauch.
Die 15-jährige Arigona bleibt weiter im Untergrund, dabei will der Landeshauptmann Pühringer eh mit ihr reden. Wahrscheinlich möchte er gnädig sein und das Mädchen im Lande behalten. Auf jeden Fall dann, wenn Radio, Fernsehen und Zeitungsfotografen dabei sind.
Alles in bester Ordnung!
Nichts hat sich geändert, ich kann beruhigt den Alltag genießen.