Neulich gab es ein Soloproramm unseres Innenministers in der Zeit im Bild. Bisher hatte man ihn rein akustisch nur bruchstückhaft verstanden, seit einigen Sprechtrainings ist das besser geworden.Was der Sache nicht wirklich gut getan hat.
Rätselte ich früher, was er gerade von sich gab, rätsle ich nun, wie der Minister einer christlichen Partei auf immer absurdere Ideen kommt. Zum Beispiel die der Deutschkurse. Nein, nicht für Minister, sondern für Zuwanderer. Die sollen statt 300 Deutschstunden demnächst 600 absolvieren.
Frau Zimmermann – der seltene Fall einer ORF-Journalistin, die hartnäckig nachfragt — erinnerte an die Kosten für solche Kurse. Das nützte ihr nichts. Herr Platter ist nämlich der Ansicht, dass „Österreich ein offenes Land ist“.
Daher ist es auch nicht vorgesehen, dass die „Familie von Arigona aus Bosnien zurückkehrt.“
Alles klar?
„Wir gehen einen guten Schritt“, verdeutlichte der Minister seine Worte und wollen „die Querschnittsmaterie diskutieren“.
Was immer diese Querschnittmaterie ist, jedenfalls „findet Integration bei den Bürgermeistern statt.“ Ob das der Wiener Bürgermeister weiß?
Und weil der Minister so flott wie undeutlich ist, will er die „Plattform früher einladen. Und dann die gesamte Bevölkerung.“ Das wird eine ordentliche Drängelei werden.
Macht nichts, Hauptsache „das Thema wird sensibilisiert.“ Bin gespannt, was das Thema dazu sagen wird. Jedenfalls handelt es sich insgesamt um ein ganzes „Maßnahmeket“.
Als Höhepunkt weist unser Wortakrobat noch auf eine „Wandererausstellung“ hin, die geplant ist.
Wie bitte? Will er den „Wirtschaftsflüchtlingen“ zeigen, wie sie rauswandern? Will er für den Tourismus in den Bergen werben?
Ach so!
Wanderausstellung hat er gemeint — jetzt habe ich glatt den wichtigen Schlusssatz versäumt. Aber die 600 Deutschstunden finde ich wirklich gut. Zumindest für manche Politiker.