Ich habe ein Faible (=Vorliebe, ein Wort, das allmählich verschwindet wie viele anderen Wörter auch) für die klitzekleinen Meldungen in den Medien. Dort kommt nämlich das echte Leben vor. Die Stars aus Politik, Film und Fernsehen tun ja nur so, als ob sie lebten. In Wirklichkeit spielen sie große Welt, sind einsam und wissen nicht, was sie tun.Aber in den Artikeln auf den Chronikseiten, bei den „vermischten Nachrichten“ oder wie immer die Bereiche heißen: Da erfährt man, was wirklich los ist auf der Welt.
Zum Beispiel, wie die Wirtschaftskrise alle möglichen Gewerbearten mit in den Untergang reißt. Etwa Dolly Buster, die wunderbare Porndarstellerin vergangene Jahrzehnte, die nach ihrer Filmkarriere zur Produzentin wurde. Seit Amateure alle Stellungen des Kamasutras und darüber hinaus durcharbeiten, musste die gute Dolly mehrere ihrer Mitarbeiter und -innen entlassen. Und niemand unternimmt etwas dagegen!
Meiner Ansicht nach ist der Beruf „PornodarstellerIn“ zwar weder künstlerisch wertvoll noch trägt er etwas zum Wohlstand der Nationen bei, aber das Problem ist offensichtlich:
Was tun, damit die Arbeitslosigkeit auf diesem Gebiet nicht überhand nimmt?
Warum nicht die Gewerbebehörde einschalten! Handelt es sich nicht um einen klaren Fall von Schwarzarbeit?
Irgendwie nicht, denn die Amateure verlangen ja gerade KEIN Geld für ihre Videos. Ist es eine schlichte Professionalisierung der Amateure und somit ein Fortschritt für den privaten Verkehr? Dann handelte es sich um eine gemeinnützige Tätigkeit, deren Förderung möglicherweise steuerlich abschreibbar ist. Das hilft Dolly Busters MitarbeiterInnen vorläufig nicht, bringt aber ein wenig Klarheit in die Verhältnisse.
Oder hat der Neoliberalismus die horizontale Wirtschaft zum Erliegen gebracht? Dann wäre es an der Zeit, die Gründung einer Art „bad bed“ zu erwägen, in die unsere Dolly ihre schlechten Papiere einbringen könnte, um danach unbeschwert zu neuen Geschäften aufbrechen zu können.
Ich persönlich plädiere für eine gerechte, also juristische Lösung: Gegen das Eindringen von Amateuren in das horizontale Gewerbe hilft nur ein verschärftes Urheberrecht.
Es muss ein „Copyright“ auf den öffentlichen Verkehr samt allen seinen (Per)Versionen geben! Der Verkehr im Internet muss vor Dilettanten geschützt werden.
Wer privat Hand an sich oder andere legt, soll das tun. Aber ohne Gefährdung eines so wichtigen Industriezweiges wie dem des hart arbeitenden Horizontalgewerbes.
Analyse der horizontalen Wirtschaftskrise auf YouTube!
PS: Nachtrag 2012 – glücklicherweise hat sich der ORF, das ist der österreichische Rundfunk mit dem Bildungsauftrag, der sich aus Zwangsgebühren finanziert, etwas überlegt.
Dolly Buster tritt in ORF-Sendungen auf! Und finanziert damit ihre Mitarbeiterinnen. Oder?