Es war einmal ein Politiker jener Partei für die „Fleißigen und Anständigen“, die sich FPÖ nennt. Der war so fleißig, dass er die Privatisierung von Wohnungen durchführen durfte. Und er verdiente anständig daran, nämlich 7,9 Millionen Euro.
Ja, so viel verdienen die Fleißigen und Anständigen in Kakanien, Bundesland Österreich.
Das hat rein gar nichts damit zu tun, dass Herr Meischberger Trauzeuge des damaligen Finanzministers Grasser ist und die Beiden bis vor kurzem eine Bürogemeinschaft hatten.
Nein, das hat allein mit Anständigkeit und Fleiß des Herrn Meischberger zu tun. Nun aber löste Herr Grasser die Bürogemeinschaft auf. Was war geschehen?
Herr Meischberger kassierte die genannte Millionen Euro über eine Firma in Zypern – und versteuerte sie nicht. Warum auch? Das Geld kam doch aus Zypern! Und Herr Meischberger ist ein anständiger und fleißiger Österreicher.
Die Staatsanwaltschaft ist anderer Meinung und da fiel es Herrn Meischberger wie Schuppen von den Flechten: Stimmt! Man muss auch Einnahmen aus dem fremdländischen Ausland versteuern!
Sofort erstattete er, anständig wie er ist, Selbstanzeige. Vielleicht bloß deshalb, weil er damit ein Finanzstrafverfahren verhindern kann.
Herr Grasser ist dennoch „verwundert und entsetzt“, wie er dem Standard traurig erklärte. Zwar habe man, wie unter anständigen Freunden üblich, niemals nicht über Berufliches gesprochen, aber irgendwie kann er seinem Trauzeugen nicht mehr trauen.
Über seinen ehemaligen anderen fleißigen Freund, Peter Hochegger, wollte er gar nicht mehr reden. Gut, der bekam nicht mal zwei Millionen Euro Provision.