Während Optimisten noch auf eine friedliche Welt hoffen, bereitet „The Red Bulletin“ seine Leser (und vielleicht auch Leserinnen) bereits auf den Weltuntergang vor.
Red Bull wird es dann nicht mehr geben, aber die Sieger werden überleben. Viel Spaß dabei.
Denkt positiv, Leute!
In dem Magazin „Abseits des Alltäglichen“, das mir irgendwie in die Hände fiel, finden sich ausschließlich Helden wieder. Sie stürzen sich nicht nur wie Felix Baumgartner aus großer Höhe in luftige Tiefe, sondern auch von Felsen ins kühle Nass. Warum sie das tun, bleibt unklar, aber jedenfalls halten sie sich für unwiderstehlich.
Der Sänger von Wanda, einer mir leider (?) unbekannten Musikgruppe, lehnt auf einem Foto des Glanzmagazins lässig in einer Liege im Hotel Bristol und antwortet auf die Frage, wie er mit negativer Kritik umgeht, mit dem Satz:
„Lass dir ein paar Eier wachsen! Das ist eine Frage des Willens.“
Super Idee. Ob die auch für Frauen gilt?
Oder sind bei ihnen Eierstöcke hilfreich?
Wie das „Wachsen von Eiern“ konkret geht, steht in dem Interview leider nicht, aber vielleicht verstehen ja andere Menschen den Ratschlag.
Rezepte fürs Überleben
Weit konkreter sind die Tipps eines gewissen Jim Rawles. Der ehemaliger US-Geheimdienstoffizier kennt sich beim Überleben gut aus.
Und „Red Bull Bulletin“ gibt seine Tipps gerne weiter.
Der Mann hat in seinem Haus, das ein „castle“ ist, Lebensmittel für drei Jahre gehortet. Er lebt an unbekanntem Ort, klar, ein Geheimdienstoffizier verbringt sein Dasein im Geheimen.
Was also tun, wenn die Welt kollabiert? Fünf Tipps für alle Lebenswilligen gibt es gratis!
Tipp 1: Aufrüsten!
Und weil der kleine Mann, wenn er nicht gerade von HC Strache beschützt wird, nur schwer an Atombomben kommt, besucht er einen Kurs. Dort wird beispielsweise die Sportart „Krav Maga“ gelehrt, mit der Feinde nicht zurechtkommen. Waffen sind ein Must-Have, wie wir Experten sagen.
„Hier in den Staaten habe ich einen Lebensvorrat an Munition.“
Der zweite Tipp klingt eher wunderlich.
Tipp 2: Sei bereit!
„Kaufe einen farblich neutralen Rucksack mit Outdoor-tauglicher Kleidung in ähnlicher Farbe.“
Vielleicht brauchen Überlebende ihn, um einen gemütlichen Spaziergang zu unternehmen, ich weiß es nicht. Das Wandern scheint nicht nur des Müllers, sondern auch des Apokalypse-Überstehers zu sein.
Tipp 3: Raus aus der Stadt!
Klar, in Städten wie Wien oder Innsbruck gibt es kaum Äcker, nur viele U- und Straßenbahnen. Das Überleben in ihnen fällt schwer. Besser ist es am Land bei Verwandten.
Wenn man die nicht hat, reicht auch ein Ferienhaus. Aber Vorsicht!
„Du musst deine Vorräte verstecken.“
Klar, Nachbarn sind einem bereits in Friedenszeiten selten wohlgesonnen, wenn’s aber um die letzte Wurst geht, hilft nur noch rohe Gewalt gegen sie.
Tipp 4: Halte Kontakt
Das klingt ein wenig seltsam, wo wir uns gerade mit Hilfe von Waffen gegen den Rest der Welt verteidigen müssen, aber der Kontaktmann soll ohnehin weit weg sein.
„Besorgt euch Amateurfunk-Lizenzen, um über große Distanzen zu kommunizieren.“
Möglicherweise funktioniert Facebook nicht mehr, die Nachbarn haben wir unschädlich gemacht, da ist es tröstlich, mit einem Freund am anderen Ende der Welt ein bisschen zu quatschen.
Tipp 5: Mach Essen haltbar
Zum Schluss die beste Idee, schließlich fehlt es dann hinten und vorn an Supermärkten und Tiefkühlkost.
„Essen ohne Elektrizität zu lagern kann schwierig sein.“
Hier spricht ein Geheimdienstoffizier kluge Wörter gelassen aus. Aber auch dagegen ist ein Kraut gewachsen, nämlich das Sauerkraut:
„Leg Essen ein, mach Sauerkraut.“
Dazu ein gutes G‘selchtes – und die Welt ist wieder in Ordnung!
In diesem Sinn: Die Apokalypso kann kommen.
Ich bin bereit.