Weihnachtskaterstimmung

Weihnachten 2016 mit #ALF in #Kakanien

Weihnachtliche Katerstimmung

Der Tag nach einem Fest macht mich immer nachdenklich: War es richtig, wie ich gehandelt habe? Habe ich genug konsumiert? Hätte ich es besser machen sollen?

Und dann erst nach Weihnachten! Haben wir die Welt gerettet, indem wir uns nichts schenkten? Also im positiven Sinn!

 

 

Lasst uns froh und munter sein!

Meine #ALF (= Aller Liebste Frau) und ich haben uns nicht gestritten. Und uns nichts geschenkt, im positiven Sinn des Satzes: Wir waren nett zueinander. Wir haben uns keine Geschenke gekauft.

Das waren wunderbar ruhige und stille Tage!

Einerseits haben wir damit ökologisch korrekt gehandelt, denn die Welt wurde 2016 bereits im August, wenn ich mich richtig erinnere, aufgebraucht. Da war „Welterschöpfungstag“, also jener Tag, an dem wir so viel verbraucht haben, wie die Erde in einem Jahr regenerieren kann. Seither leben wir von dem, das künftige Generationen gerne einst gehabt haben werden.

„Wir“ meint nicht jene Länder, aus denen Menschen flüchten oder dort verhungern. Mit „Wir“ sind vor allem die Industrieländer gemeint, die verbrauchen, was das Zeug hält.

Wenn China und Indien demnächst unseren Lebensstandard erreichen, können wir nach meiner Schätzung bis etwa 2086 so weitermachen. Dann ist alles aufgebraucht, was unser schöner Planet so hergibt und endgültig Schluss mit lustig.

Zu diesem Zeitpunkt ist meine Tochter so alt wie Jopi Heesters, als er gestorben ist und ich bin ein Häuflein Knochen.

So weit, so gut. Subjektiv gesehen kann es mir wurscht sein, ob die Krönung der Schöpfung die Erde 2016 bis zum August verbraucht hat oder zufällig mal bis September gekommen ist. Aber was machen meine Enkel?

Gut, ich habe keine, aber es könnte ja sein, dass meine Tochter zufällig … man weiß ja nie.

Und deshalb haben wir uns zu Weihnachten nichts geschenkt!

 

Advent, Advent, kein Lichtlein brennt

Schenken ist in unseren Breiten generell ein Problem, weil die meisten eh schon alles haben. Und die anderen sieht man bekanntlich nicht, weil sie im Schatten sind, wie schon Bert Brecht wusste.

Der hierzulande größere Rest sucht auf Facebook verzweifelt Tipps, was er denn seinen Liebsten schenken könnte und rennt dann verzweifelt durch die Gegend, um zu finden, was niemand braucht.

So gesehen war unser Entschluss, einander nichts zu schenken, eine gute Idee.

Allerdings frage ich mich, welche Folgen das hat.

Man denke nur an das Wirtschaftswachstum!

Jetzt, wo wir dank der Steuersenkung endlich mehr unsinnige Dinge konsumieren könnten, lassen meine #ALF und ich aus!

Fördern wir damit nicht die Arbeitslosigkeit in der Industrie? Andererseits beschäftigt die doch überwiegend Roboter. Und ein paar Manager, aber die sind auf dem Arbeitsmarkt ohnehin nicht vermittelbar, weil sie zu viel verdienen. Wollen.

In Gasthäuser und Restaurants, wo derzeit noch echte Menschen arbeiten, gehen wir selten, weil ich immer neue Rezepte am heimatlichen Herd reproduziere. Neuerdings vor allem vegetarische, was wieder ein neues Bauernsterben verursacht, weil die – ja natürlich! – vor allem Tiere züchten.

Gut, dieses Jahr gingen wir jeden Tag auf irgendeinen Weihnachtsmarkt. An sich hassen wir Weihnachtsmärkte, mehr noch als Ostermärkte. Der versammelte Kitsch und das Gedudel aus den Lautsprechern geht jedem nüchternen Menschen sagenhaft auf die Nerven. Aber es hilft nichts, da müssen wir durch!

Wir verteidigen tapfer unsere christlichen Werte und so gab es während der heurigen Adventszeit keinen Tag, an dem wir nicht missgelaunt von Bude zu Bude schlenderten.

Was ist richtig?
Konsumieren?
Sich verweigern?
Als Atheist in die Kirche gehen?
Tausende Fragen. Keine Antworten.

Manchmal treiben sie mich nahezu in den Wahnsinn – dann trinke ich ein paar Fläschchen Wein und alles wird gut.

Vielleicht ist das die richtige Antwort: Wenn der Rest der Welt untergeht, die österreichischen Weinbauern werden überleben.
Denn niemals greife ich zu Weinen aus dem fernen Ausland!

Auf ein gutes Jahr 2017!

 

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