Alles paletti – oder so

Wo ist Heimat?

Heimat ist dort, wo ich bin

Ein alter Witz aus den 1930er Jahren geht so. Sagt ein Jude zum anderen: „Es gibt Krieg!“

Fragt der andere: „Woher weißt du?“

Darauf antwortet der eine:
„Hitler spricht vom Frieden.“

 

 

 

Wir sind eine Familie

Vermutlich steckt hinter bestimmten Aussagen ein allgemeines Gesetz, das da lautet: Was verloren geht, muss betont werden.

Nennen wir es das „Gesetz der reziproken Bedeutung“.
Zum Beispiel die ständige Beteuerung, dass wir alle eine Familie sind.

Als Lehrer war ich Mitglied der Schulfamilie, wie unser Direktor immer wieder betonte.
Als Österreicher bin ich (noch immer) Mitglied der europäischen Familie, wie Juncker und Co bei Feierlichkeiten immer wieder betonen.

Nun werden bekanntlich die meisten Verbrechen wie Mord, Totschlag, Kindesmisshandlung und Vergewaltigung innerhalb von Familien verübt. Außerdem wird mittlerweile jede zweite Ehe geschieden, was sich meistens als Vorteil für die Betroffenen herausstellt.

Tatsächlich konnten in meiner Schulfamilie nur wenige Menschen die anderen auch nur einigermaßen leiden.

Und was das intra-familiäre Verständnis für unsere griechische Tante und den italienischen Onkel anlangt, möchte ich nicht einmal Vermutungen anstellen – dagegen ist die Mafia wahrscheinlich harmlos, weil sie auf Globalisierung setzt.

Übersetzt in das „Gesetz der reziproken Bedeutung“:
Wer ständig von der Familie als Ideal des Zusammenlebens spricht, fürchtet ihren Zerfall.
Beispiel zwei:

 

Sport ist gesund

Und die Olympischen Spiele dienen der Völkerverständigung.

Gut, das werden die meisten Leserinnen und Leser für einen sonntäglichen Scherz halten, schließlich ist ihnen nicht verborgen geblieben, dass seit Jahrzehnten Journalisten auf die Nationenwertung starren wie der Hase auf die Schlange.

Und irgendwie beschleicht sogar naive Menschen der Verdacht, dass es unsportlich ist, wenn der Trainer einer Fußballmannschaft 17 Millionen Euro im Jahr verdient.

Also etwa 3.000 Euro pro Stunde, wenn der Mann keinen Urlaub macht und 16 Stunden an sieben Tagen der Woche arbeitet.

So viel bekommen nur wenige Facharbeiter.
Das kann moralisch und auch wirtschaftlich nicht gesund sein.

 

Kein Rassismus

Vor jedem internationalen Match, in dem elf Millionäre gegen elf andere Millionäre versuchen, einen Ball in einen rechteckigen Quader, genannt Tor, unterzubringen, gibt es seit einiger Zeit die Gesichter der Millionäre, die in unterschiedlichen Sprachen behaupten, dass es keinen Rassismus gibt.

Eigentlich: geben soll.

Das ist verdächtig. Und tatsächlich häufen sich die rassistischen Gewalttaten vor und in den Stadien!
Mit anderen Worten: Hütet euch vor Familien, Sport und anderen Ideen, die nicht der Gesundheit, höchstens wirtschaftlichen Interessen dienen.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.