Bald werden wir wieder zugeklebt werden mit Plakaten und schönen Sprüchen. Wahlzeit ist!
Und weil mich gewohnte Sprüche schon immer fasziniert haben, gibt es in Zukunft auf Kakanien hin und wieder Hinweise auf solche, die keinen Sinn haben.
Teil 1: „Ein Bild sagt mehr
als tausend Worte.“ So hören wir es immer wieder.
Aber was bedeutet der Satz?
Welches Bild hat schon mehr als tausend Worte gesprochen?
Ein Bild macht vor allem eines: Es schweigt.
Schlimmstenfalls haben wir in diversen Museen einen Audiobegleiter, in dem uns eine weibliche oder männliche Stimme beschreibt, was wir ohnehin sehen können.
Bestenfalls bekommen wir Hinweise auf die Entstehungsgeschichte des Bildes.
Und das Bild? Es schweigt.
Das ist auch seine Aufgabe.
Selbstverständlich können wir fragen, was uns die Künstlerin oder der Künstler mit ihren Bildern sagen wollen, aber genau das tun sie nicht. Weil sie malen oder fotografieren.
Andernfalls wären sie nämlich Autor oder Autorin geworden.
Als solche hätten sie dann tausende und mehr Wörter geschrieben.
Darum sagt ein Bild „nicht mehr als tausend Worte“, sondern nur eines: gar nix.
Eine schöne erste Juliwoche wünscht allen
Erich Ledersberger