Manns-Bilder

Wäre ich ein #Rassist, würde ich sagen, alle Männer sind minderwertig, rückständig und von geringer Intelligenz.

Als toleranter Mensch versuche ich, das Mannsbild zu verstehen. Eine schwierige Aufgabe.

 

 

Vorwärts in die Steinzeit!

Wann immer ich Bilder von kriegerischen Menschen sehe, sind es Männer, die herrschen. Ob es um den Sturm aufs Kapitol geht oder um die Vernichtung des ‚Feindes‘, so nennt mann neuerdings andere Menschen, ob es um #Gaza geht oder um die #Ukraine; ob im #Iran oder im #Jemen; ob in Srebrenica oder in der Türkei; ob in Russland oder den USA; ob im Sudan oder in Afghanistan – und die Liste ist leider nicht vollständig.
Überall sehe ich Männer, selten Frauen.
Ich habe vor Jahrzehnten ein Gedicht geschrieben, ich spielte damals amateurhaft Basketball.

NACH DEM TRAINING

„Heti fick i mei Oide no“
freut sich ein Sportsfreund.

Unter den Brausen
im Schweiße unseres Angesichts
schäme ich mich meines Geschlechts.

Nicht meines Schwanzes
nicht meiner Hoden
sondern der
Männlichkeit.

Das Gedicht wurde 1982 im Gedichtband
‚Ende der Salzstreuung. Glatteisgefahr‘
veröffentlicht.

Viele erhofften sich damals eine Veränderung der Wirklichkeit. Schließlich war 1968 nicht so weit entfernt. Eine Welt voller Liebe, ohne Kriege lag vor uns. Dachten wir.

Imagine, there’s no heaven
It’s easy if you try
No hell below us
Above us, only sky
Imagine all the people
Livin‘ for today
Ah
Imagine there’s no countries
It isn’t hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion, too
Imagine all the people
Livin‘ life in peace
https://www.youtube.com/watch?v=iOs9Osz3UFQ

Tja, netter Gedanke. Hat aber mit der jetzigen Wirklichkeit nichts zu tun. Schon damals nicht. John Lennon wurde auf der Straße erschossen. Sein Mörder war ein fundamentalistischer Christ.  Denn bevor der Friede in die Welt kommt, erscheint ein MANN und zeigt der Welt, was er draufhat. Nicht viel, aber Männlichkeit.

Der Mann kämpft, wo immer er ist. Seit der Steinzeit ist er kräftiger als Frauen und gewalttätig. Gut, da gab es eine kurze Zeit, in der sich Männer als Frauen versuchten und so umherliefen, dass niemand mehr wusste: Mann oder Weib. Pardon: Frau. Aber diese Zeiten sind vorbei!
Neue Männer braucht das Land?
Schwachsinn!

Alte Männer braucht das Land. Also junge Männer, die den Blödsinn alter Männer wiederkäuen. Um zur früheren Stärke zurückzukehren, sehen solche Männer sich als Opfer. Klingt seltsam, passt also zu dieser Bewegung der neuen, alten Männlichkeit.

Wer Geduld hat, kann sich eine Dokumentation auf #Arte ansehen. Es fällt nämlich schwer, die unsinnigen Aussagen länger als zehn Minuten auszuhalten.
https://www.arte.tv/de/videos/118223-002-A/starke-maenner/

Einer der ‚männlichen‘ Vertreter sagt etwa:
„Die moderne Gesellschaft entmannt uns.“ und erklärt gleich, wie mann sich dagegen wehrt.
„In der neuen Generation der ’Kümmerväter‘ gibt es viele Scheidungen“ analysiert er.
Und: „Die Maskulinität in uns ist instinktiv. Wie der Instinkt, mit einer Frau Sex haben zu wollen. Maskulinität ist Instinktreaktion auf das Leben.“

Und was wollen Frauen?
„Frauen lieben Arschlöcher. Egal, was sie sagen.“
So der Frauenkenner aus der ‚maskulinen‘ Bewegung, deren Mitglieder nach Aussagen einiger Frauen überwiegend impotent sind. Sicherlich Fake news.

Ich fürchte allerdings, diese ‚neue‘ Männlichkeit aus der Steinzeit bekommt gerade Oberhand. Schließlich zeigen Musk, Trump und Konsorten gerade, dass sie Erfolg haben. Und ihre Anhänger (und leider auch Anhängerinnen) werden immer mehr.

Demnächst scheint die Sonne hier
liebe Grüße
euer/Ihr
Erich Ledersberger

Hicks, Hack und Spoiler

Nicht wichtig.
Oder doch?

„Ändere deine Sprache und du änderst deine Gedanken.“

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“

 

 

Speakerin und andere Seltsamkeiten

Und diese Welt wird immer kleiner und provinzieller. In der angeblich seriösen Zeitung #ZEIT las ich von einer Frau, die von Beruf „Speakerin“ war.

Es handelte sich offenbar um eine Rednerin, also einen Menschen, der irgendwo auf offener Bühne etwas sagt. Das kann klug sein, meistens ist es eher, naja, nicht ganz so gescheit. Mir ist klar, dass eine „Speakerin“ sogar zu einer „Key-Note-Speakerin“ aufsteigen kann.

Aber was soll der Zweck dieser unsinnigen Bezeichnungen sein? Noch dazu, wo es im Englischen keine Speakerin gibt, nur Speaker? (Im deutschen Fernsehen gibt es neuerdings auch Producerinnen. Keine Produzentinnen mehr. Schade eigentlich. Was producen die so den ganzen Tag?)

Wolf #Schneider, ein Kämpfer für die deutsche Sprache und das exakte Denken, versucht seit Jahren, diesen Trend zur allgemeinen Verblödung zu bekämpfen. Einmal hatte er sogar Erfolg!
Eben diese Zeitung, die #ZEIT, brachte einst eine Nummer ohne Anglizismen heraus. Das hat tatsächlich geklappt! Die Redakteurinnen und Reakteure waren wahrscheinlich ganz von den Socken, also from the socks.
Eine längerfristige Wirkung hatte sein Versuch, das Denken, also die Sprache zu retten, leider nicht.

Heute hat die Politik ständig ein „Narrativ“ (früher eine Erzählung), es gibt key facts (irgendwas mit Fakten), neue Berufe Länge mal Breite, von der #Reisetherapeutin über den #Transformationspsychologen bis zum #Life Coach – leider verstehen das alte Menschen, die best ager, nicht. Und auch die restliche Bevölkerung steht da und staunt.

Neulich las ich einen klugen Text über irgendwas und plötzlich – #SPOILER!
Aha, dachte ich. Das Ding hinten am Auto, das den Luftwiderstand irgendwie verbessern soll. Aber was macht das hier im Text? Bin ich irrtümlich auf den Seiten von #ÖAMTC oder #ADAC gelandet? Nicht mal #Wikipedia hilft mir weiter. Also am besten ignorieren. Tatsächlich verstehe ich den weiteren Text trotz #spoiler.

Plötzlich kommt ein #HACK daher. Hack, denke ich. Hackfleisch mitten im Text. Was soll das. Hat hier ein #Hacker eingegriffen? Gar angegriffen?

Nein. Alles ist gut, bloß unverständlich.

Ich halte mich an Einstein:
„Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.“

Und wenn sie nur über das schreiben, was sie verstehen, gebe es weniger blöde Texte auf der Welt.
Schöne Tage
Ihr/euer
Erich Ledersberger

Die westliche Wertegemeinschaft

Persische Studentinnen vor der Zeit der Mullahs

Persische Studentinnen vor der Zeit der Mullahs

In der ZEIT erschien am 23. Juni 2025 ein wunderbar sachlicher Artikel von Bernd Ulrich zum Iran und unserer „westlichen Wertegemeinschaft“.
https://tinyurl.com/2uz6un5m 

Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente und Erinnerungen.

 

 

Kurze Geschichte des Iran seit 1945

1945 vereinbarten der Herrscher von Saudi-Arabien und der damalige US-amerikanische Präsident Roosevelt ein Geschäft. Der Lügenbaron von heute, Donald #Trump, würde es einen Deal nennen.

Es ging um Öl und der sehr arme Wüstenstaat wurde über Nacht sehr reich. Davon profitierte die Oberschicht und führte fortan ein ganz und gar nicht islamisches Leben. Dem „Volk“ fiel das auf und der Hass auf die Oberschicht gipfelte 1979 in einem Sturm auf Mekka. (Zur Information: Mekka liegt in Saudi-Arabien.)

Aber zurück an den Anfang der Iran-Geschichte.

1953 wählte das persische Volk Mossadegh zum Präsidenten. Demokratisch und ganz im Sinn der „westlichen Wertegemeinschaft“. Also nicht ganz. Denn dieser Präsident wollte die Ölfelder dem persischen Volk zurückgeben, die westlichen Nationen also enteignen!

So war das mit der „westlichen Wertegemeinschaft“ nicht gemeint. Die #USA und #Großbritannien nannten das Projekt zum Sturz der persischen Regierung „Ajax“. (Der griechische Held wurde gegen Ende des Krieges um Troja wahnsinnig.)
Die „westliche Wertegemeinschaft“ setzte Schah Mohammad Reza Pahlavi als einen Nachfolger ein. Der verkaufte das persische Öl günstig an den Westen, bloß das „Volk“ mochte ihn nicht. Er war zu wenig religiös und zu sehr westlich orientiert. Außerdem hatte er eine Geheimpolizei namens Savak, die alle Menschen terrorisierte, folterte und ermordete, die gegen den Schah waren. (Sie wurde später wohl Mitglied der Religionspolizei oder des Wächterrats.)

1979 schien es kurze Zeit so, als könnte Persien eine Republik werden. Die Demokraten meinten, dass sich die Islamisten nach dem Umsturz in ihre Gotteshäuser zurückziehen würden. Das war ein Irrtum. Sie waren Lügner und so wurde aus Persien die Islamische Republik Iran. (Iran heißt übrigens Land der Arier, aber das nur so nebenbei.)

Die „westliche Wertegesellschaft“ war entsetzt und die USA hofften, dass Saddam Hussein dem iranischen Führer ein Ende setzen würde.

1980 unterstützten sie ihn bei seinem Krieg gegen den Iran in der Hoffnung, das iranische Regime zu stürzen. Leider wehrten sich die Iraner acht Jahre lang. Eine Million Menschen starben und der Irak war bankrott.

1990 überfiel der Irak das reiche Kuwait. Das war wieder nicht im Sinn der „westlichen Wertegemeinschaft“, die USA marschierten ein und trennten im Namen des „Völkerrechts“ die Feinde. Saddam ließen sie (noch) leben.

2001 geschah das Unmögliche: Im Namen des Islam entführte Flugzeuge zerstörten den Twin Tower. Es war das erste Mal, dass die #USA so etwas Ähnliches wie Krieg im eigenen Land spürten. Die Wut war so groß, dass zwei Jahre später #Großbritannien und die #USA den ehemaligen Verbündeten #Irak überfielen. Dort sollten sich ungeheure Mengen an Massenvernichtungsmitteln befinden, was sich später als Irrtum (neuerdings Fake) herausstellte. Außerdem stammten die Attentäter von 2001 aus #Saudi-Arabien, nicht aus dem #Irak. Der Erfolg des Überfalls im Namen der „westlichen Wertegemeinschaft“: Der #Iran ging gestärkt aus dem Konflikt hervor und konnte weiter seine Bevölkerung tyrannisieren.

2011 – die #USA können aus ihren Fehlern nicht lernen – wurde in Libyen Gaddafi gestürzt. Das Land ist heute geteilt und „ein Umschlagplatz für Terrorismus und Schlepper“, wie Bernd #Ulrich schreibt.

2025 gibt der wunderbare #Trump, der größte Feldherr und Herrscher aller Zeiten, bekannt, dass der #Iran geschlagen ist und keine Atombombe mehr bauen kann. Drei Tage später befürchtet ein Geheimdienst der #USA, dass der #Iran um ein paar Monate in seinen Atombombenplänen zurückgeworfen wurde. Klingt nicht nach einem entscheidenden Sieg. #Trump ist, wie gewohnt, empört. Auf seiner Plattform „Prawda“ (social prawda, auch social truth genannt) bleibt er bei seiner eigenen Wahrheit: „Die Nuklearanlagen sind zerstört.“

Die „westliche Wertegemeinschaft“ trifft sich derweil in den Niederlanden, umgibt den Münchhausen aus den #USA mit einer Schleimspur und hofft, dass er darauf irgendwann ausrutscht.

Die „westlichen Werte“ stelle ich mir irgendwie anders vor.

Brüllen ist unser Sport!

Wir brüllen alles nieder!

Brüllen macht Spaß!

Seit einigen Jahren mache ich mir Sorgen.

Ja, auch um die Weltlage, um meine Finanzen, um meine Beziehungen – aber mehr noch mache ich mir derzeit Sorgen um den Sport!

Sind wir „noch immer die alten Affen“,
wie Erich Kästner vermutete?
Ich glaube: JA!

 

Ich brülle, also bin ich

Wer Thomas Müller nach einem Tor oder Sascha Zwerev nach einem gewonnen Spiel umherrennen sieht, wird die Frage möglicherweise mit Ja beantworten. Die Moderatoren sind dennoch begeistert und nennen das wohl eine „echte Emotion“. Mir kommt es eher wie eine Niederlage der Vernunft vor.

Ich erinnere mich an meine Jugend. Wenn damals jemand siegte, freute sie oder er sich. Ruhig, in sich gekehrt oder, wenn schon emotional, dann doch ziemlich leise. Björn Borg griff sich nach seinem Sieg in Wibledon mit beiden Händen an die Stirn, das Zornbinkerl Mc Enroe hob beide Arme und auch Boris Becker freute sich bloß, als er Wimbledon gewann.
Ich kann mich an keinen Sportler erinnern, der mit aufgerissenem Mund – beinahe hätte ich Maul geschrieben – umherrannte und brüllte.

Offenbar eine Erinnerung aus der Steinzeit des Sports.

Andererseits: Zu meinem Erstaunen jubelte der Sieger der Australian Open, Yannick Sinner, auf eine Art, die mich an früher erinnerte. Er lächelte statt zu brüllen! Eine singuläre Erscheinung oder ein Hinweis auf eine baldige Zivilisierung der Menschheit?

Sein Gegenüber, den Deutschen Zwerev, hatte ich einige Male siegen gesehen. Er brüllte daraufhin so, als ob er einen Löwen in die Flucht schlagen wollte.
Ist das normal?, fragte ich mich und antwortete: Nein.
Leider beobachte ich seit geraumer Zeit Sportler und ihre Begleiter, die Trainer, Therapeuten und was sie so in ihrem Schlepptau haben und stelle fest:
ALLE BRÜLLEN!
Im Fußball laufen aufgeregte Trainer am Spielrand hin und her, schreien wie Paviane, denen ein Tiger auf den Fersen ist und halten das für Taktik.

Also die meisten von ihnen.

Ist das der sogenannte Zeitgeist?
Noch gibt es Wettbewerbe, in denen nicht rumgebrüllt wird als stehe der Weltuntergang bevor. Beim Schachspiel fehlen solche Gemütsbewegungen noch, ebenso beim Golfen, wobei bei letzterer Art des gemütlichen Gehens bisweilen schon die Faust geballt wird.

Die Faust ist seit einiger Zeit ja das Sinnbild des Siegers.
Ohne Faust geht etwa beim Tennis gar nichts.
Sportreporter warten sehnsüchtig auf dieses Zeichen. Wenn es nicht kommt, fürchten sie bereits die Niederlage und stöhnen erleichtert auf, wenn der Spieler es zeigt.
Also sie, die Faust.
Nicht die von Goethe, der ja ein Mann war.
Sondern die echte, die männliche Faust.

Es ist nämlich so, dass die Faust anscheinend ein Erkennungsmerkmal des Mannes ist. Frauen zeigen ihre Fäuste viel seltener. Auch im Sport.

Sinner, die derzeitige Nummer Eins im Tennis, scheint in diesem Bereich verweichlicht: Er zeigt keine Faust.

Mir gefällt das.
Ich halte das Rumgebrülle und Faustzeigen nämlich für ein Symbol.
Für ein Symbol des Krieges.
Und nicht für ein Symbol des Sports.

In diesem Sinn:
einen schönen Spätfrühling
Ihr/euer
Erich Ledersberger

Also gut: Donald Trump

Politikexperte Prof Erich Ledersberger analysiert die Welt

Politikexperte Prof Erich Ledersberger analysiert die Welt

Wochenlang gab ich mich den optimistischen Nachrichten von Paul hin, der einen immer größer werdenden Vorsprung von Harris vor Trump sah.

Am Morgen des 6. November 2024 bekam ich einen Tritt in den Magen.
Donald Duck is back!

 

Europa rätselt

Eine große Hilflosigkeit folgte auf den Sieg von Donald Trump in den USA. Der Mann lügt, was das Zeug hält, ist gerichtlich verurteilt, also ein Krimineller und wurde trotzdem demokratisch gewählt.
Was stimmt nicht an der Demokratie?
Oder ihren Wählern?
Auch den Wählerinnen übrigens, denn Donald Trump hat auch bei den Frauen gewonnen.
Warum?
Das ist eine gute Frage und wir haben keine Antworten.

In der tollen Wissen-Sendung Nano zählt ein ziemlich verzweifelter Journalist einige von den trausenden Lügen © Trump auf und befragte die Politologin Julia Simon dazu. Ob Wählerinnen und Wähler durch Falschinformationen manipuliert werden, ob man diese Menschen aus ihren Blasen (natürlich Bubbles, schließlich sind wir anglophil) herausholen kann, im Sinne von „make facts great again“ (ohweh, die Deutschen).

Frau Prof. Simon meinte, Lügen müsse man entgegentreten, der professionelle Journalismus sei gefragt, er müsse die Lügen benennen und den Unterschied von Information und Desinformation aufzeigen.
Alles lieb und gut gemeint, dennoch klingt das alles hilflos.

Dann kam dieser Satz, der mich als Politikexperten aufhorchen ließ:
„Alle Demokratien sollen doch erhalten bleiben!“, entsetzte sich der brave Journalist.

Achja?
Wollen wir das?
Oder will das zumindest die Mehrheit der Bevölkerung?

Das ist zu bezweifeln. In Österreich wählten 30 Prozent Wählerinnen und Wähler eine Partei, die hier Orbansche, also diktatorische Verhältnisse aufbauen will.

Im Osten Deutschlands wählen ähnliche Menschen die putinfreundliche AfD, eine so autoritäre Partei, dass selbst Frankreichs Rechte nichts mit ihr zu tun haben will. (Wohl aber die FPÖ.)

In Italien zeigt eine rechte Partei ein freundliches Gesicht mit einer attraktiven Frau. So tolerant sind die Postfaschisten!

Auslaufmodell Demokratie?

Zurück zur Ausgangsfrage:
Wollen wir eine Demokratie? Oder lieber nicht?

Demokratie ist nämlich eine anstrengende Form des Zusammenlebens. Menschen müssen sich informieren, beispielsweise über Parteiprogramme. Die sind keine Trivialliteratur, vor allem, wenn man fragt, wer all diese Versprechungen finanzieren soll. Ein paar Beispiele gefällig?

Die Neos setzen auf Steuerreduzierungen für Unternehmen und glauben, dass das darauffolgende Wirtschaftswachstum die weniger gewordenen Steuereinnahmen durch höhere Gewinne ausgleicht. Wirtschaftsfachleute glauben das nicht. Ist aber egal.

Die ÖVP hat in etwa das gleiche vor.

Die FPÖ imitiert Trump:
„Österreich zuerst“ (= MAGA) lautet der erste Satz des sogenannten Parteiprogramms. Dann folgen Begriffe wie Freiheit (in einer Festung Österreich), Marktwirtschaft, deutsche Sprach- und Kulturgemeinschaft und die Familie als Hort der Gesellschaft. (Die meisten Gewalttaten geschehen übrigens im Familienbereich, ein höchst gefährlicher Ort also! Der katholische Familienverband schreibt, dass 75% aller Österreicherinnen bis zum Alter von 16 Jahren körperliche und psychische Gewalt erleben.)

Nur die SPÖ tanzt aus der Reihe und will die reichsten Österreicher und -innen ein wenig besteuern, um Institutionen wie Schule, Gesundheitswesen etc. zu retten.
Das will auch eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung, etwa 60%, aber die Demokratie hat eben dort ihre Grenzen, wo es um das Geld der Reichsten geht. Welcher Journalist fragt schon nach solchen Umfragen?

Ui! Was habe ich da grad geschrieben?
Demokratie hat Grenzen?
Die Stimme „des Volkes“ gilt nur innerhalb bestimmter Grenzen?
Also ist Demokratie gar nicht so demokratisch wie sie vorgibt?

Das ist möglicherweise eine Antwort auf die Frage, ob Demokratie überhaupt gewünscht ist.
Demokratie in der heutigen Form ist wohl ein Irrläufer der Geschichte und ein Wegbereiter für einen neuen Faschismus.

Demokratie in einer neuen Form ist leider noch nicht sichtbar.
Das vorläufige Zwischenergebnis sind ‚Führer‘ wie Trump, Orban, Erdogan, Khamenei, Putin, Meloni und etwa der kleine Kickl dazu.
Überwiegend Männer übrigens.
Zerstörer (und auch einige -innen) menschlicher, gar humanistischer Gesellschaften.

Das Ende der Welt ist (noch) nicht nahe.
Aber gefährlich wird die Zukunft jedenfalls.