Wer hätte das gedacht! War ein Anarchist vor wenigen Jahren noch das Schreckgespenst aller Parteien, hat sich nun das Blatt gewendet: Alle Regierungsparteien haben sich dem Programm der Anarchie verschrieben. Bloß die hilflose Opposition beharrt stur darauf, dass Gesetze einzuhalten sind.Liebe Opposition, gib endlich auf!
Österreich hat den am höchsten Zustand des Staates erreicht – es hält ihn für überflüssig. Woran die EU noch scheitert, in unserer Heimat ist jener Punkt erreicht, an dem demokratisch gewählte Menschen anderen Gesetze verordnen, die niemand einhalten muss.
Gut, das ist noch nicht der Idealzustand – in dem nämlich kein Gesetz erlassen wird, aber dieses strikt einzuhalten ist – , aber immerhin, das Paradies ist in Sichtweite!
Der Haider aus dem Süden hat es jahrelang vorgemacht , wie man als Politiker eine Verfassung, auf die man den Eid geschworen hat, nicht beachtet.
Nun folgen die Landesfürsten aus Niederösterreich, Salzburg und Burgenland.
Mal geht es um ein Gesetz bezüglich Pflegehilfe, das alle „solidarisch“ beschließen, um es kurz darauf nicht zu vollziehen, dann will das Burgenland partout Militär an einer Grenze patroullieren lassen, die per Gesetz nicht mehr existiert.
Mal verstellt man eine Ortstafel um ein paar Meter, damit sie nicht zweisprachig beschrieben werden muss, dann verkleinert man den slowenischen Schriftzug so, dass diese Bevölkerungsgruppe sich zurecht verarscht, pardon: verunglimpft fühlen muss.
Mal beschließt der Nationalrat, dass alle Kammern in die Verfassung kommen, mal verlängert er die eigene Arbeitsperiode von vier auf fünf Jahre. Damit produktiver gearbeitet wird, sagen die Politiker und müssen die Hand vor den Mund halten, um nicht laut loszuprusten.
Mit anderen Worten:
Es lebe die Anarchie!
Und, liebe Christgenossen und Mariagenossinnen:
alles Gute für 2008!