Nachdem der Landeshäuptling von Niederösterreich mit Unterstützung von Manfred Deix und anderen Künstlern so erfolgreich zum demokratischen Fürsten gewählt worden ist, hat der Tiroler Politadel beschlossen, sich ebenfalls dem Volk zu stellen.Es wird gewählt – und zwar gleichzeitig mit dem Ankick zur Fußball-EM. Der Ball ist rund und die Politik kugelt im Abseits dahin, warum also nicht das Hysterische mit dem Ratlosen verbinden? Auswahl gibt es ohnehin keine, also frischauf zur Wahl!
Die ÖVP schickt nicht nur den Landeshauptmann ins Rennen, sondern zusätzlich ein Parteimitglied namens Dinkhauser. Der Mann tarnt sich als Opposition gegen die eigene Partei, wird von der aber nicht ausgeschlossen. Nach der Wahl darf er ein bisserl poltern und schäumen, aber als ÖVP-Mitglied wird er natürlich mit der ÖVP stimmen.
Die Grünen sind brav und tauchen nur ab und zu in der Gestalt des widerspenstigen jungen Gebi Mair aus der Versenkung auf.
FPÖ und BZÖ werden gegen Minarette, Moscheen und Minderheiten protestieren, aber irgendwie glauben nur mehr völlig Ahnungslose wie einstens der Herr Westenthaler an die Geschichte von Halbmonden statt Gipfelkreuzen. Sie erinnern sich?
In diesem Sinn: alles bleibt, wie es ist. Nur schlimmer.
Hoppla, beinahe hätte ich auf eine Partei namens SPÖ vergessen. Ja, es gibt sie, auch wenn niemand sie in der letzten Regierungsperiode bemerkt hat. Erwähnt werden soll sie, immerhin steht sie auf dem Stimmzettel dieser Wahl ohne Qual.