Haider gegen Strache versprach Brutalität – und war zum Einschlafen. Von Jörgl (Haider) gegen Pater Willi (Molterer) war noch weniger zu erwarten.Der ORF hat sich für die Zeit bis zu den Nationalratswahlen etwas ganz, ganz Tolles einfallen lassen:
Jeder gegen jeden, schließlich spielen Frauen in diesem Wahlkampf keine Rolle. Nicht mitspielen dürfen komischerweise alle Parteien, die zum ersten Mal antreteten.
Demokratieverständnis des Senders, der von allen bezahlt werden muss, die einen Radioapparat oder ein Fernsehgerät in der Wohnung haben.
Bleiben wir konzentriert, auch wenn das in Vorwahlzeiten schwierig ist.
Damit nach den langweiligen Diskussionen auch der einfache Mensch weiß, welche Meinung er haben soll, kommen nach dem verbalen Boxkampf zwei Experten zu Wort. Die sind sexuell ausgewogen, eine Frau und ein Mann, Frau Karmasin die Zweite und Herr Filzmaier, der Erste.
Die Sportredaktion hat’s mit einem Mann vorgemacht, dort analysierte bekanntlich unser Herberti (Prohaska) jedes Spiel und, ehrlich gesagt: wenn er die Politik analysieren würde, wär’s spannender als bei dem Expertenpaar Karmasin-Filzmaier.
Das spricht über die Politiker so allgemein und wischiwaschimäßig wie der gesamte ORF – niemand weiß, wie die Wahlen ausgehen und Vorsicht ist die Mutter jedes neuen Auftrages und jeder Anstellung. Und so ergehen sich die Experten in Stehsätze mit Wörtern wie „angriffig“, „zurückhaltend“, „zielgruppenorientiert“. Alles klingt als würde der Opernexperte, dessen Name mir aus geistiger Notwehr immer entfällt, von irgendwelchen Premieren berichten. Auch bei ihm geben sich alle immer irgendwie „tief ergreifend“ oder „bravorös“ oder „in der Rolle aufgehend“.
Was man halt so sagt, wenn einem gar nichts einfällt.
Viel wusste auch „Bruder Willi“ nicht zu sagen, denn „unser Jörgl“ befindet sich derzeit in schauspielerischer Hochform.
Österreich soll Kärnten werden, weil dort die soziale Wärme zu Hause ist. Und die Schulden, aber die sind kein Problem. Damit ist er mit vielen Wirtschaftsexperten einer Meinung, aber nicht mit dem christlichen Willi.
Der hat vom Wolfi gelernt, dass alle sparen müssen – wie der Karli-Heinz das vorgemacht hat. Nicht bei sich selbst natürlich, sondern bei den anderen.
Und so soll es bleiben! Das war die Botschaft von „Bruder Willi“, der ein bisschen wie die Maus aussah, die sich vor der Schlange fürchtet.
Dabei war „unser Jörgl“ die Freundlichkeit in Person – und eine Koalition miteinander können sich die beiden Herren gut vorstellen.
Unter dem Bundeskanzler Jörg Haider.