Köpferl in Sand

Wien und Tirol – das sind keine Gegensätze, sondern Brüder im Geiste. „Waun da Wind waht in de Gossn, waun da  Wind waht aum Laund,
daun steckt er sei Kepferl in Saund.“So sang der Maler Arik Brauer über einen bestimmten Typ „des“ Wieners – und der könnte genauso gut ein Tiroler sein.

Als vor einigen Jahren eine wissenschaftliche Untersuchung belegte, dass etwa 20 Prozent der 15-jährigen nicht zusammenhängend lesen können, wusste der damalige Präsident des Tiroler Landesschulrates sofort eine gute Antwort.
Ja, vielleicht in Restösterreich, aber sicher nicht in Tirol. Hier gibt es keine Analphabeten.

Vor einigen Tagen war es wieder so weit. Österreichische Volksschüler schnitten bei einer Studie erschreckend schlecht ab.

Und wieder war klar: an Tirol kann es nicht liegen. Die Politiker befanden, dass dieses Ergebnis falsch sein muss, weil es nicht geben kann, was es nicht geben darf.

Tirol ist hier einer Meinung mit Restösterreich: Schuld an schlechten Werten ist das böse Ausland (siehe EU-Reaktionen auf die Regierungskoalition Blau-Schwarz) oder die böse Wissenschaft. Oder sonstwer. Jedenfalls nicht die Bildungspolitik der jeweils herrschenden Koalition.

Wir sind nämlich sehr gut, irre super sozusagen quasi, auch wenn das niemand merkt.

Und irgendwie stimmt’s ja: was wir Österreicher an Problemen verdrängen und verstecken, das soll uns erst wer nachmachen!

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