Weitgehend unbeachtet von der globalisierten Weltöffentlichkeit feiern die Tiroler Schützen ihren Andreas Hofer, der nichts mit Aldi zu tun hat. Letzterer ist ein Diskontgeschäft und hat keinen Vornamen, Ersterer ist ein edler Tiroler Freiheitsheld, der mit Gott und Kirche für Habsburger und gegen Demokratiesierungstendenzen der französischen Revolution gekämpft hat.So weit, so schlecht. Jedenfalls ist die ganze Geschichte nun 200 Jahre her und da muss das patriotische Tirol – wer immer sich dafür hält – den Anlass zur Sorge nehmen und feiern. Das geht am besten mit einem Museum.
[Der wunderbare Slogan des Volkskundemuseums ist bereits Legende: „Hier lebt Tirol.“ steht auf Plakaten und Fahnen. Hier, im Volkskundemuseum.]
Damit nicht genug, beinahe rechtzeitig – nächstes Jahr wahrscheinlich – gibt es ein nigelnagelneues Museum am Bergisel. Dorthin kommt auf jeden Fall das berühmte (?) Rundgemälde, auch wenn es dabei vielleicht kaputt geht. Das befürchten Experten, aber das heißt bekanntlich nichts, die haben auch die Wirtschaftskrise nicht vorhergesehen.
Aber irgendwie ist ein Gemälde ein wenig wenig für ein Museum.
Wie soll man das Gebäude also füllen?
Das Tiroler Nachrichtenmagazin „Echo“ ist der Sache auf den Grund gegangen und hat als Ausstellungsstücke gefunden:
- die weiße Kappe von DJ (=Discjockey) Ötzi
- leider nicht die tollen Fellstiefeln des berühmten Hansi Hinterseers
- dafür den berühmten Hut des Billy Mo
Wer den nicht kennt, ist leider zu jung für ein Museum. Billy Mo war ein schwarzer Sänger, der vor etwa 40 Jahre das berühmte Lied
„Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut
der steht mir so gut
der steht mir so gut.“
gesungen hat.
Ein deutlicher musealer Hinweis auf die Toleranz der Tiroler Aborigines: Hier sind alle Schwarzen herlich willkommen!
Vorausgesetzt sie singen. Oder sind zumindest politisch schwarz.