Der neue Film des Regisseurs Dany Boon („Willkommen bei den Sch’tis“) heißt „Der Super-Hypochonder“. Der krankheitsverliebte Mann ist das Alter Ego
des Regisseurs, der selbst bei bester Gesundheit sterben möchte.
Das behauptete er zumindest in einem Interview mit „Die Presse“
Wer möchte das nicht? Die Realität sieht bekanntlich anders aus. Immer mehr Menschen leiden zum Beispiel an Alzheimer, wenn man den Krimis im Fernsehen trauen darf. Dort kommt bekanntlich kein Polizist mehr ohne Alzheimer-Eltern aus. Die vergessen meistens sogar aufs Sterben und begleiten die Zuseher über mehrere Folgen.
Aus Schweden kommt sogar ein Kommissar, der zum Ende der Serie hin alles vergisst. Ein Schicksal, das er mit vielen Politikern und Managern teilt, die deshalb leider nicht an ihrer Berufsausübung gehindert werden.
Was tun?
Übung macht den Meister, aber beim Sterben ist das nicht so einfach. In einer Zeitung habe ich vom ermutigenden Experiment eines mehr oder weniger prominenten Menschen gelesen, der sich probehalber in den Sarg legte – selbständig, also lebend.
Zufrieden stellte er danach fest, dass alles halb so schlimm sei und er nun keine Angst mehr vor dem Tod habe. Man kann also auch sterben üben, zumindest ein bisschen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Bevor es aber so weit ist, gilt es gesund zu bleiben!
Dany Boon erreicht das, indem er täglich Sport betreibt. Anscheinend ein mehrheitsfähiges Bedürfnis, ich habe noch nie so viele Menschen in von Abgasen verpesteter Stadtluft laufen sehen. Und zwar auf Belagen, die alle noch einigermaßen funktionierende Gelenke kaputt machen.
Ich fürchte, das wird nichts mit dem gesunden Sterben. Darum gehe ich lieber ins Café, trinke eine Melange – und genieße den Frühling.