Hoch die Zeiten!

Hochzeit im GasthausWenn dem Affen fad ist, geht er aufs Eis. Oder so ähnlich. Manchmal neuerdings auf eine Hochzeit.

 

Laut einem Bericht der Wiener Zeitung gibt es immer mehr „originelle“ Hochzeiten. Was man sich darunter vorstellen muss, wird in dem Artikel beschrieben.

Damit das Ehepaar und die Gäste nicht zu viel selbst machen müssen — etwa miteinander reden oder ähnliche Gepflogenheiten vergangener Zeiten durchführen — , engagiert man auch hierzulande häufig „Hochzeitsplanerinnen“. Das ist ein aus den USA importierter Arbeitsplatz, der jede simple Hochzeit zu einem ausuferndem „Event“ macht!

Er scheint vor allem von Frauen besetzt zu werden, zumindest habe ich in dem Artikel keinen einzigen Mann als Hochzeitsplaner gefunden. (Vielleicht sollte hier eine Quotenregelung eingeführt werden?)

Jedenfalls kann es zum Beispiel vorkommen, dass ein Schimpanse als Ringträger fungiert und das frisch getraute Paar für die letzten Fotos in einen Teich springt. Kaputte Kleidung als letzter Schrei!

Ob das als Vorbereitung für die kommende Scheidung gedacht ist — etwa jede zweite Ehe scheitert bekanntlich — entzieht sich meiner Kenntnis.

Entzückend auch die Idee, für den großen Tag im Leben von Frau und Mann eine Klopapierrolle zu produzieren mit dem Foto der Glücklichen. So entstehen bereits beim täglichen Gang auf die Toilette Glückshormone sonder Zahl.

Bereits ein Jahr vor dem großen Tag beginnen die Hochzeitsvorbereitungen, berichtet eine Hochzeitsplanerin. Dazwischen hoffen alle Beteiligten, dass sich bis dahin nicht alles als Irrtum herausstellt.

Es flüstern Geigen

Frau und Mann wählen die „Location“ (= Lokäschn) und gehen ins „Wedding-Center“, um sich kleidungsmäßig einzurichten. Die kirchliche Trauung sei eher nebensächlich, aber die Zeremonie extrem wichtig, meint eine Hochzeitsplanerin.

Dazu gehören etwa „Photobooth“ (= Fotobuhs), früher als schlichte Fotoautomaten benannte Boxen, in denen Menschen sich fotografieren lassen.

Auch Salsa-Lehrer, Karikaturisten und Feuerwerke sind in unseren Zeiten extrem wichtig.

Ein nicht genanntes Paar möchte nicht, dass ein Schimpanse die Ringe bringt, sondern der gemeinsame Hund.

Das Hochzeitsbudget beträgt Euro 30.000,00, damit kann sogar ein Streichquartett finanziert werden.

„Lippen schweigen, s’flüstern Geigen, hab‘ mich lieb.“ (Aus: „Die lustige Witwe“)
Wuff!

Bräutigam Marion meint zu den Kosten, die sich zwischen Euro 15.000 und Euro 90.000 bewegen:

„Man heiratet nur einmal.“

Die Chancen stehen 50:50, dass er Recht behält.

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