Wien wird blau!

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Super! Saufen ab mittags!

Zumindest auf der Kaiserwiese in den nächsten Tagen.

Dort gibt es das „Wiener Wiesn Fest“ und damit laut Stadtrat Ludwig, SPÖ, eine „sinnvolle kulturelle Nutzung“ der Kaiserwiese.

 

 

 

Von Ludwig zu Frankl
Eine Spaziergang von Kulturveranstaltung zu Kulturveranstaltung

Ab 11:30 Uhr dürfen die ersten Besucherinnen und Besucher täglich die „Wiener Wiesn“ besuchen, dort findet die Konkurrenzveranstaltung zum Münchner Oktoberfest“ statt.

Manchen ist 11:30 Uhr zu spät, daher nehmen sie die ersten Bierdosen bereits am Würstelstand zu sich, der hat schon lange geöffnet.

Dann geht‘s ab zur richtigen „Gaudi“, mit Dirndl und Lederhose von Hofer, also nicht vom Bundespräsidentenkandidaten, sondern von der gleichnamigen Supermarktkette.

Auf dem Weg zur Wiener Wies'n?

Nicht mehr weit zur Wiener Wies’n

Aus einem großen Zelt dröhnt bereits etwas, das den Begriff „Volksmusik“ auf das tiefstmögliche Niveau senkt.

A propos Niveau: Die „Wiener Wiesn“ steht auf der „Kaiserwiese“, die nach dieser Veranstaltung immer wieder einen neuen Rasenteppich erhält, damit die Erde irgendwie grün aussieht.

Eine „sinnvolle kulturelle Nutzung“ nennt das Michael Ludwig, Stadtrat für Stadterneuerung (!) von der SPÖ im ORF (Wien Heute vom 22. 9. 2016).

Er erinnert sich wohl kaum an einen Satz von (vermutlich) Victor Adler:
„Der denkende Arbeiter trinkt nicht und der trinkende Arbeiter denkt nicht.“

Alkoholfreies Volksfest

Alkoholfreies Volksfest – ist in Österreich schon lange her!

Oder er hat sich der Bewegung angeschlossen, die ein Redakteur so schön „Staatspopulismus“ genannt hat – leider habe ich seinen Namen vergessen, Sie wissen schon, das Kurzzeitgedächtnis nimmt im Laufe der Jahre enorm ab.

 

Viktor Frankl

Wenige Kilometer entfernt, im alten AKH, findet eine andere Veranstaltung statt:
der 3. Internationale Viktor-Frankl-Kongress zur Zukunft der Logotherapie.

Viktor Frankl

Viktor Frankl Kongress: auch sinnvolle kulturelle Nutzung?

Viktor Frankl war Sozialdemokrat, gründete bereits 1928 Jugendberatungsstellen in Wien und betreute selbstmordgefährdete Frauen.

Vielleicht war der heutige Stadtrat für Stadterneuerung dort auch und hat den Kongress als „sinnvolle kulturelle Nutzung“ des ehemaligen AKH gewürdigt?

Ich weiß es nicht.
Aber irgendwie wäre es politisch sinnvoll zu definieren, was man – auch in Teilen der SPÖ – nun für eine „kulturell sinnvolle Nutzung“ hält:
Wiener Wies‘n Fest oder doch eher Viktor Frankl Kongress?

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